Riedenburg (sja) Sie sind jung, voller Tatendrang und bringen viele Ideen mit: Rektor Norbert Nadler und sein Stellvertreter Bernhard Zierer bilden das neue Führungsduo in der Grund- und Mittelschule Riedenburg. Beide bringen viel Erfahrung mit. Und beide wissen um die anstehenden Aufgaben in der Einrichtung.
Mit einem Schluck Sekt haben Schulamtsdirektorin Sabine Meier und Bürgermeister Siegfried Lösch (CSU) die beiden Pädagogen gestern offiziell an ihrer neuen Wirkungsstätte begrüßt. Der 41 Jahre alte Nadler und sein ein Jahr älterer Konrektor haben sich dort in den vergangenen Tagen bereits eingelebt und freuen sich nun auf das bevorstehende Schuljahr. "Ich habe schon an meinen früheren Wirkungsstätten gehört, dass das Klima in Riedenburg gut ist", erklärte Nadler seine Entscheidung, sich als Nachfolger für die langjährige Schulleiterin Birgit Ferstl zu bewerben. "Hier existieren hervorragende Voraussetzungen für eine gute Arbeit", lobte er die Arbeit seiner Vorgängerin, die zum neuen Schuljahr die Rektorenstelle an der Grundschule in Neustadt übernimmt. Von der dortigen Anton-Balster-Mittelschule wechselt Nadlers Konrektor Bernhard Zierer nach Riedenburg. "Ich freue mich auf die Aufgabe hier", erklärte der 42-Jährige, der erstmals eine Leitungsfunktion in einer Schule übernimmt. Er folgt damit in der Dreiburgenstadt auf Tobias Oettl, der in Zukunft die Wittelsbacher Mittelschule in Kelheim leitet.
Beide Pädagogen müssen zwar täglich nach Riedenburg pendeln, allzu weit ist der Weg aber nicht, wie sie betonten. Nadler wohnt mit seiner Frau und den drei Kindern im Abensberger Ortsteil Holzharlanden, der zweifache Familienvater Zierer lebt in der Marktgemeinde Langquaid. "Das ist eine Entfernung, die gut funktioniert", ist sich der Konrektor sicher.
Der gelernte Hauptschullehrer, der neben Neustadt auch schon in Mainburg und Siegenburg tätig war, unterrichtet alle Fächer, außer Mädchensport. In seiner Freizeit hält sich Zierer gerne fit. Früher war er aktiver Fußballer, mittlerweile ist er auf die gelbe Filzkugel umgestiegen und leitet in Langquaid den Tennisclub. Auch für Nadler gilt die wöchentliche Joggingrunde als Fixtermin, wie er verrät. Doch die Leidenschaft des Grundschullehrers gilt der Musik. Eine Passion, die er mit der Leitung der Laurentius Singers in Neustadt auslebt. Neben seiner Tätigkeit an Schulen in Elsendorf, Aiglsbach, Mainburg, Abensberg und Siegenburg, wo er zuletzt Konrektor war, hat Nadler auch fünf Jahre lang am Lehrstuhl für Musikpädagogik an der Universität in Regensburg gelehrt. Sein musikalisches Talent - Nadler hat im Studium sein Klavierexamen gemacht - soll sich auch auf den Unterricht in Riedenburg auswirken. "Sie haben mit ihm eine Koryphäe", stellte Schulamtsdirektorin Meier fest.
Doch erst einmal geht es den beiden Neuen darum, die Schule und die Leute in Riedenburg gut kennenzulernen. "Diese Zeit müssen wir uns nehmen", betonte Nadler. Als erstes Projekt hat er jedoch schon die Weiterentwicklung des Schulgartens gleich neben der Bildungseinrichtung ausgemacht. "Das ist eine kleine Baustelle, die große kommt dann später", sagte der Rektor, wohl wissend, dass in einigen Jahren eine Generalsanierung des Schultrakts ansteht. Schon jetzt sagten er und Zierer für diese Zeit Bürgermeister und Stadtrat ihre volle Unterstützung zu.
Riedenburgs Rathauschef Lösch zeigte sich angetan, "zwei so kompetente Rektoren" begrüßen zu dürfen. Gleichzeitig versicherte er den beiden Pädagogen den Rückhalt seitens der Stadt. "Es kommt einiges auf uns zu, das betrifft auch das Mobiliar", betonte der Bürgermeister, der vor Jahrzehnten selbst auf einigen der Stühle gesessen hatte, die heute noch in der Schule in Benutzung sind. "Der Stadtrat ist sich dieses Investitionsbedarfs bewusst", in einigen Jahren werde das Gremium das Projekt in Angriff nehmen. Erstaunt zeigte sich Lösch auch darüber, dass in der Mittelschule trotz leicht sinkender Schülerzahlen der Raumbedarf steigt. Für die Ganztags- und die Mittagsbetreuung hält er sogar einen Anbau für möglich.
Schulamtsdirektorin Meier äußerte sich froh darüber, "dass Sie als Bürgermeister dieses Langzeitthema angreifen wollen". Mittlerweile sei das Gebäude in Riedenburg wirklich nicht mehr auf dem neuesten Stand, fand sie. "Das beschränkt sich aber nur auf Äußerlichkeiten." Denn mit dem Schulverbund Nord, zu dem die Dreiburgenstadt seit einigen Jahren gehört, sei die Bildungseinrichtung bestens aufgestellt. "Die Sorgen der Bürger über eine drohende Auflösung sind daher unbegründet", stellte Meier fest und betonte, dass Gleiches auch für die übrigen Mittelschulen im Landkreis gelte. "Wir haben derzeit keine sinkenden Schülerzahlen."
