Durchs Feuer getastet

17.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:33 Uhr

Morgendlicher Einsatz: Viel Rauch entstand bei dem Stadel-Brand, zu dem die Riedenburger Feuerwehr gestern nach Baiersdorf gerufen wurde. - Foto: oh

Baiersdorf (DK) Zu einem Brand wurden die Mitglieder der Feuerwehren Baiersdorf, Riedenburg und Prunn gestern gerufen. Um 6.28 Uhr ging der Feueralarm ein. Betroffen war eine Garage in Baiersdorf, die Teil eines großen Stadelgebäudes war. Am Unfallort bekämpften bereits der Hofbesitzer – selbst Mitglied der Feuerwehr – und ein Nachbarn das Feuer.

Um sich einen Überblick zu verschaffen, drangen Feuerwehrler mit schwerem Atemschutz ins Innere der Garage ein. Wegen der starken Rauchentwicklung konnten sie sich nur tastend vorwärtsbewegen. "Man muss fühlen, wo es heißer wird und darauf achten, welche Farbe der Rauch hat, um die Situation richtig einzuschätzen", erklärt Klaus Achhammer von der Riedenburger Wehr. "Das ist eine nicht ungefährliche Aufgabe, da es dem Kameraden durchaus passieren kann, vom Feuer eingeschlossen zu werden."

300 Liter Heizöl gesichert

Den Spezialisten war bei der Begehung schnell klar: Der Brandherd liegt nicht in der Garage sondern auf der eingezogenen Holzdecke. Drei Atemschutztrupps mit je zwei Einsatzkräften nahmen die Brandbekämpfung in der Garage auf. Andere bekämpften den Brand von oben. Sie waren über einen Umweg durch den Stadel zu dem Feuer vorgedrungen.

Auf dem Holzboden über der Garage lagerten schwere Metallteile, Zahnräder aus Eisen und 300 Liter Heizöl, die von den Feuerwehren gesichert werden mussten. Auch ein Auto, das in der verqualmten Garage stand, wurde in Sicherheit gebracht.

Allerdings ließ sich nicht vermeiden, dass die Holzdecke durchbrannte und teilweise einstürzte. Mit Baustützen wurden die Reste der Decke unterfangen. Nach einer knappen Stunde war das Feuer gelöscht. Der Feuerwehr war es außerdem gelungen, ein Überspringen des Brandes auf die angrenzende Scheune zu verhindern, in der einige Landmaschinen, Schweißgeräte und Gasflaschen standen.

Nach Angaben der Polizeidirektion Landshut entstand bei dem Feuer ein Schaden von rund 20 000 Euro. Als Brandursache wird ein technischer Defekt vermutet.

Der gefährliche Blindflug der Feuerwehrler durch verqualmte Räume soll nach Angaben Achhammers in Riedenburg bald der Vergangenheit angehören. Noch in diesem Jahr wird die Wehr mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet. Die erspart den Einsatzkräften zwar nicht den Gang in die Gefahrenzone, durch die technische Hilfe kann der Feuerwehrmann im Rauch allerdings so "gut sehen, wie bei Tageslicht", erläutert Achhammer. Dadurch kann die Brandsituation künftig sicherer und vor allem wesentlich schneller erfasst werden.