Schrobenhausen
Durchfahrt von Norden verbieten

Neues Verkehrskonzept für die Innenstadt ist plötzlich Thema in der Bürgerversammlung

02.05.2013 | Stand 03.12.2020, 0:11 Uhr

Raubt Parkplätze und sieht unattraktiv aus, meint Geschäftsfrau Nicole Ruminy über die Podest in der Mitte der südlichen Lenbachstraße. Darum gibt es neues Konzept, auch das zu ändern - Foto: Häuslmeier

Schrobenhausen (SZ) Etwas unverhofft fand sich Nicole Ruminy bei der Schrobenhausener Bürgerversammlung ein einer ungewohnten Rolle wieder – sie verteidigte ihr neues Verkehrskonzept für die Innenstadt. Das hatte Bürgermeister Karlheinz Stephan in kurzen Zügen den Zuhörern vorgestellt.

Insgesamt 50 Gewerbetreibende aus der Innenstadt und die Rektorin der Maria-Ward-Realschule weiß Ruminy hinter sich. Sie haben zusammen ein Konzept entwickelt, das die Innenstadt attraktiver machen solle, gleichzeitig mehr Parkplätze schaffe und für mehr Sicherheit für ältere Menschen und Familien sorge. Natürlich, so Geschäftsfrau Ruminy, solle das neue Konzept dazu beitragen, dass die Umsätze in den Innenstadtgeschäften nicht noch weiter sänken, als sie es bislang täten.

Ruminys Konzept sieht vor, dass der Verkehr vom Perger Platz durch die Lenbachstraße und die Zeil laufen könne. An der alten Raiffeisenbank müssten die Autos wieder umdrehen und über den Lenbachplatz zur Lenbachstraße und zurück zum Perger Platz fahren. Von Süden – also vom Thiers-Kreisel – her könnten die Autos durch die Lenbachstraße die Innenstadt durchqueren.

Ein Dorn im Auge sind Ruminy die vielen Podeste der Straßencafé in der südlichen Lenbachstraße. Sie würden kaum genutzt und sähen unattraktiv aus. Doch auch dafür hat Ruminy eine Lösung: Die Sitzplätze verschwinden von der Mitte der Straße und wandern direkt vor die Cafés. In der Mitte würden dafür Schrägparkplätze geschaffen.

Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) erinnerte daran, dass 2011 mit einem Bürgerbegehren alle Bemühungen der Stadt für ein neues Verkehrskonzept zunichte gemacht worden seien. Nun wolle er bei der Bundestagswahl am 22. September erst mal die Bürger befragen: „Ich möchte ein Votum von den Bürgern haben, dass wir uns Gedanken über ein Konzept machen.“

An Nicole Ruminy gerichtet sagt Stephan noch, dass ihr Konzept so schnell nicht zur Realisierung kommen werde: „Wir werden das in den nächsten zwei Monaten nicht tun.“ Ruminys Antrag werde von der Stadtverwaltung aufbereitet und dann dem Stadtrat zur Beratung weitergeleitet.

Widerspruch aus der Bürgerrunde kam lediglich von Günter Vietzke: „Die Lösung gefällt mir überhaupt nicht.“ Wer durch die Stadt vom Norden in den Süden wolle, fahre in Zukunft ständig bei ihm am Bürgermeister-Stocker-Ring vorbei. Für Ruminy kein großes Problem, wie sie vorrechnet. Rund 500 Autos pro Tag mehr würden die Straße dann nutzen: „Das kann der Ring ab.“