Eichstätt
Durchbruch geschafft

Bauunternehmen Martin Meier plant Hotel in der Spitalstadt – Auch Einzelhandel und Wohnen vorgesehen

18.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:24 Uhr

Wo jetzt noch Autos parken, soll in absehbarer Zeit ein vierstöckiges Hotel mit mindestens 80 Zimmern entstehen. Der Eichstätter Stadtrat gab in nichtöffentlicher Sitzung am Donnerstagabend grünes Licht für das Konzept des örtlichen Bauunternehmens Martin Meier. Neben dem Hotel sind noch großflächiger Einzelhandel und Wohnungen auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück geplant. Im Rathaus zeigt man sich hocherfreut über diese Entwicklung. Der Bau eines Hotels war fast schon ad acta gelegt worden. - Foto: M. Schneider

Eichstätt (EK) Das lang ersehnte Hotel in der Spitalstadt kommt – wenn nichts mehr schiefgeht. Der Stadtrat segnete in nichtöffentlicher Sitzung ein entsprechendes Konzept des Eichstätter Bauunternehmens Martin Maier einstimmig ab. Dies bestätigte Oberbürgermeister Andreas Steppberger auf Anfrage unserer Zeitung.

Auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück wird es allerdings nicht nur ein Hotel geben, sondern einen sogenannten Nutzungsmix mit Gewerbe und Wohnungen. Das Vier-Sterne-Hotel soll aber, wie Steppberger betont, mindestens 80 Zimmer haben – mit Erweiterungsoption – und Tagungsräume „als Ergänzung zum Alten Stadttheater“. Zur Altmühl hin ist – auf Wunsch des Stadtrats – eine Freiflächenbewirtung vorgesehen. In dem künftigen Komplex ist auch Wohnen und vor allem großflächiger Einzelhandel geplant. Gerne gesehen sei beispielsweise ein Drogeriemarkt, so Steppberger – als „Magnet“ für die Innenstadt.

Allzu viele Details darüber hinaus gibt es noch nicht: „Uns ging es in der Stadtratssitzung darum, zunächst einmal die Basics festzuzurren“, erläutert Steppberger. Jetzt werde der Kaufvertrag für das Baufeld ausgearbeitet, der dem Stadtrat im Frühjahr 2016 vorgelegt werden soll. Was den Preis angeht, scheint es nicht mehr viel Spielraum zu geben: „Der ist fixiert“, sagt Stadtkämmerer Herbert Rehm. Das Aufweichen der Nutzungskriterien sei unabdingbar gewesen, so Rehm und Steppberger unisono – immerhin existiert der Wunsch nach einem größeren Hotel für Eichstätt schon seit einer gefühlten Ewigkeit. „Nur ein Hotel“ auf dem Baufeld sei nicht zu realisieren gewesen. Der erweiterte Mix habe wieder mehr Interessenten generiert. Drei seien es letztlich gewesen, von denen am Ende die Firma Meier das schlüssigste Konzept vorgelegt habe.

Bei Meier selbst gibt man sich noch zurückhaltend: „Wir sind in Gesprächen mit der Stadt“, sagt Anna-Maria Meier, im Unternehmen zuständig für Projektentwicklung, Wohnungs- und Gewerbebau, auf Anfrage unserer Zeitung. Allerdings seien die Planungen schon „relativ konkret“. Die Weiterentwicklung der Spitalstadt sei wichtig, deshalb treibe die Firma das Hotelprojekt voran, so Anna-Maria Meier weiter, die die von der Rathausspitze genannten Eckpunkte im Großen und Ganzen bestätigt. Was den künftigen Betreiber des Hotels angeht, stehe man in Verhandlungen mit einem „Interessenten“, der für „tragfähig“ befunden worden sei. Eine große, bekannte Kette werde es aber nicht sein: „Die geben sich in Eichstätt nicht die Klinke in die Hand.“ Anna-Maria Meier tritt etwas auf die Bremse: „Jetzt geht es zuerst einmal um den Grunderwerb.“ Wenn dieser in trockenen Tüchern sei, könne man mit einem Zeitraum von vier Jahren bis zur Fertigstellung des Vorhabens rechnen.

Im Rathaus herrscht derweil schon mal beste Weihnachtsstimmung: „Alle sind superhappy“, wie Stadtbaumeister Manfred Janner es ausdrückt. „Da kann man beruhigt in die Ferien gehen“, ergänzt OB Andreas Steppberger – und, in Anspielung auf seinen mittlerweile geflügelten Satz: „So weit wie jetzt waren wir wirklich noch nie.“

Auch im Stadtrat wird die Entwicklung mit Freude zur Kenntnis genommen: „Mit dem Partner können wir zufrieden sein“, äußert CSU-Fraktionschefin Elisabeth Gabler-Hofrichter. Und ihr Pendant von den Freien Wählern, Eva Gottstein, meint: „Betreiber und Investor sind gefunden. Das passt in meinen Augen.“