Schrobenhausen
Durchaus vielversprechender Kader

Altlandkreisvereine vor dem Start in die neue Fußballsaison (14 und damit Schluss): der FC Schrobenhausen

07.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:56 Uhr

Eine unangenehme Situation: Findet der FC Schrobenhausen schon 2015/16 einen Weg heraus aus der B-Klasse Neuburg - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Dem Abstieg in die B-Klasse folgt die Abmeldung der Mannschaft aus dem Spielbetrieb – so die Spekulationen während der Sommerpause. Zum Saisonstart gibt der FC Schrobenhausen mit einem schlagkräftigen Kader nun eine deutliche Antwort darauf.

n Rückblick

Die Saison 2014/15 hatte – mit einem 3:0-Heimerfolg gegen den späteren Meister SC Ried – sehr verheißungsvoll begonnen. „Doch das war auch die einzige Partie, in der wir in unserer vorgesehenen Stammbesetzung antreten konnten“, erinnert sich FCS-Präsident Winfried Buchhart nur ungern an die vergangene Spielzeit zurück. Nach dem erfolgreichen Auftakt nahmen die (personellen) Probleme beim Traditionsverein nämlich ihren Lauf: Ein paar Akteure verließen den Klub, andere waren dauerhaft verletzt oder verhindert. „Wie es bei uns in den vergangenen Jahren so üblich war, verabschiedeten sich im Laufe der Saison immer mehr Spieler“, so Buchhart ein wenig sarkastisch. „Am Ende waren wir froh, wenn wir noch elf Mann zusammengebracht haben“, sagt er. Der Verein geriet in einen Negativstrudel, der letztlich nicht mehr aufzuhalten war. Sechs Spieltage vor dem Ende stand der FCS dann erstmals auf einem Abstiegsplatz – den er bis zum Saisonende nicht mehr verlassen konnte.

n Trainer

Die Langzeitehe zwischen Zoran Petrovic und dem FC Schrobenhausen hält selbstverständlich trotz des jüngsten Abstiegs an. Seit 2003 ist Petrovic – mit zwei Jahren Unterbrechung – dort als Spielertrainer tätig, inzwischen geht der 42-Jährige in seine elfte Saison beim FCS. Nach dem Höhepunkt in der Bezirksoberliga (2007/08) ist der Augsburger mit seinem Team nun in den Niederungen der B-Klasse angekommen. Doch man kann zu Petrovic stehen, wie man will – es ist in erster Linie ihm zu verdanken, dass der Traditionsverein in den vergangenen Spielzeiten stets überhaupt noch eine Mannschaft stellen konnte. „Er hat über mehrere Jahre dafür gesorgt, dass wir spielfähig sind“, bestätigt Buchhart. Mit seinen 42 Jahren geht Petrovic übrigens auch auf dem Platz mit gutem Beispiel voran – nämlich als ehrgeiziger Mittelfeldakteur.

n Kader

Wird der FC Schrobenhausen 2015/16 überhaupt im Spielbetrieb antreten? Viel wurde über diese Frage in den vergangenen Wochen diskutiert und spekuliert. Fakt ist, dass der Absteiger pünktlich zum Saisonstart einen 21-köpfigen und durchaus vielversprechenden Kader beisammenhat, mit dem die FCS-Verantwortlichen gleich in mehrfacher Hinsicht sehr zufrieden sind. Zum einen wurde, mit Ausnahme von Tobias Distl (TSV Hohenwart) und Gabor Gulyas (DJK Sandizell), der Stamm aus der vergangenen Saison gehalten, „was bei uns durchaus ungewöhnlich ist“, sagt Buchhart mit einem Schmunzeln. Durch die Neuzugänge sei der Kader zudem „besser einzuschätzen als in der Vorsaison“, ergänzt der Geschäftsführer und neue „starke Mann“ beim FCS, Peter Fischer. Was Buchhart außerdem betont: „Wir haben auch einige junge, deutsche Spieler und Spieler aus der Region im Team.“ Ein nach wie vor international gefärbter Kader mit einheimischen Akteuren sowie durchaus mit Bezug zu Schrobenhausen soll es also richten – und im Optimalfall längerfristig in dieser Konstellation zusammenbleiben.

n Perspektive

Man ist vorsichtig geworden beim FCS, denn schon in den vergangenen Jahren schienen die Aussichten häufig viel besser als das letztliche Endergebnis. Ein Aufstieg sei deshalb „nicht zwingend erforderlich“, sagt Fischer. „Zumal es gegenüber den anderen starken Teams in der Liga vermessen wäre, davon auszugehen“, so der FCS-Geschäftsführer, der letztlich aber neben „attraktivem Fußball“ doch ein konkretes Saisonziel formuliert: „Wenn unser Kader größtenteils zusammenbleibt, sollten wir mit dieser Mannschaft unter den Top Drei landen“, so der Schrobenhausener.

n Tipp

Fischer hat – neben seinem FCS – vor allem vier Teams für die ersten fünf Plätze auf dem Zettel: „den VfR Neuburg II, den Mitabsteiger BSV Berg im Gau II, den FC Ehekirchen II und die DJK Sandizell.“ Und Buchhart ergänzt: „Auch den SV Wagenhofen muss man mit seinen starken Neuzugängen in der B-Klasse Neuburg beachten.“

n SZ-Prognose

Es ist dasselbe wie in den vergangenen Jahren: Der FCS-Kader scheint gut besetzt, vielleicht sogar zu gut für die jeweilige Liga, in der er antritt. Doch was nützt es, wenn sich Spieler aus den verschiedensten Gründen im Laufe der Saison verabschieden und Leistungsträger nicht (oder nur bedingt) zur Verfügung stehen. Gelingt es 2015/16 endlich einmal, die Mannschaft konstant beisammenzuhalten, sind die Schrobenhausener ernsthafte Aufstiegskandidaten. In die allerniedrigste Liga gehört der Stadtverein nun wirklich nicht.