Gungolding
Durchatmen bei Juma: "Betrieb wird fortgeführt"

13.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:21 Uhr

Gungolding (kno) Die Mitarbeiter des insolventen Gungoldinger Natursteinunternehmens Juma können vorläufig durchatmen: "Der Betrieb wird fortgeführt", sagte Insolvenzveralter Harald Schwartz auf Anfrage unserer Zeitung – zumindest bis Ende des Jahres.

Wie berichtet, hatte das Unternehmen Ende November 2009 Insolvenzantrag aufgrund von Liquiditätsengpässen gestellt. Für die rund 160 überraschten Mitarbeiter begann damit ein Hoffen und Bangen, nun aber gibt es zunächst einmal Entwarnung. Wie Insolvenzverwalter Harald Schwartz mitteilte, wurde eine Jahresplanung aufgestellt, die vorsieht, dass der Betrieb bis Ende Dezember 2010 weiterläuft. Was danach komme, sei allerdings noch nicht absehbar, räumte der Wirtschaftsjurist ein.

Jedenfalls sei es gelungen, die Kosten "so abzubilden, dass ein Fortführung heuer gewährleistet ist". Die Gemengelage aus Aufwendungen fürs Personal, aus Wareneinsatz und Aufträgen stelle sich "als Basisgröße" positiv dar – auch ab März, wenn die staatlichen Insolvenzgelder auslaufen und Juma "unter Vollkosten" wieder auf sich allein gestellt ist. Selbstverständlich seien auch Hoffnungen mit den Planungen verbunden.

Mit der bisherigen Entwicklung seit dem Insolvenzantrag zeigt sich Schwartz, der sich am Dienstag zu Gesprächen in Gungolding aufhielt, "insgesamt zufrieden", auch wenn die Suche nach einem Investor bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. Es hätten zwar Gespräche mit Interessenten stattgefunden, doch konkrete Angebote lägen noch nicht auf dem Tisch. Schwartz sprach in diesem Zusammenhang von einem "working capital" von rund zwei Millionen Euro, die ein potenzieller Geldgeber allein für die Aufrechterhaltung der Produktion mitbringen müsse.

Aber auch ohne Investor sei der Betrieb – laut Planung – vorläufig gewährleistet, betonte Schwartz. Und zwar mit voller Belegschaft: "Entlassungen oder eine Verschlankung hat es nicht gegeben." Jeder Beteiligte versuche, "alles dazu beizutragen", die derzeitige Schieflage zu überwinden.

Dies trifft laut Schwartz auch auf die Hauptgläubigerin, die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte zu, bei der Juma dem Vernehmen nach mit einem einem hohen einstelligen Millionenbetrag in der Kreide steht.