Mainburg
Durch Wandel zum Erfolg

Heizung, Lüftung, Klimatechnik – Mainburger Unternehmen Wolf schreibt Rekordzahlen nach radikalem Umbau

07.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:31 Uhr

Mainburg (DK) Kaum ein Niedrigenergiehaus, das nicht auch eine Solaranlage auf dem Dach hat. Kaum ein wärmegedämmtes Gebäude, das keine Wohnraumlüftung besitzt. Moderne Heiztechnik arbeitet in Systemen, Einzellösungen gelten als wenig effizient.

Diesem Umstand verdankt das Unternehmen Wolf GmbH aus dem niederbayerischen Mainburg seinen Erfolg. Der Systemspezialist für Heizung, Klima, Lüftung und Solar hat gestern in München Rekordzahlen für das 1. Quartal 2012 und das Geschäftsjahr 2011 präsentiert, das bis dato beste Jahr der Firmengeschichte.

Verantwortlich für die positive Entwicklung ist der Wandel zum Systemanbieter. So wurde die rückläufige Nachfrage etwa bei Ölheizungen durch mehr nachgefragte Solaranlagen und Gas-Brennthermen ausgeglichen. Im Bereich neue Energien wuchs Wolf kräftig mit dem im vergangenen Jahr eingeführten Wärmepumpenprogramm.

Das war nicht immer so. Noch vor zehn Jahren steckten die Mainburger in einer handfesten Krise. Daraufhin strukturierte der damalige Vorsitzende der Geschäftsführung, Alfred Gaffal, das Unternehmen komplett um. Zur Klima- und Lüftungssparte kam die Heiztechnik hinzu. „Energiesparen sollte im Paket für die Haushalte nutzbar werden“, erklärt Unternehmenssprecher Karl-Heinz Knoll.

Gleichzeitig zog Wolf Großaufträge an Land wie die Klimatisierung der Allianz-Arena in München, des Kreml in Moskau und von Gebäuden der Bundestags in Berlin. Gaffal, der sich mittlerweile in den Aufsichtsrat zurückgezogen hat, wurde für seine Verdienste um das Mainburger Unternehmen kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

„Das Stehen auf verschiedenen Standbeinen ist unsere Erfolgsgarantie“, sagt Bernhard Steppe, der Sprecher der Geschäftsführung. Wolf produziert ausschließlich im niederbayerischen Mainburg und setzt auf „Made in Germany“. 80 000 Wärmeerzeuger wurden 2011 dort produziert. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Allein in Deutschland sei ein Großteil der 19,5 Millionen Wärmeerzeuger in den Haushalten dringend sanierungsbedürftig, meint Steppe. „Die deutsche Energiewende hat auf den Markt noch nicht durchgeschlagen.“

So sieht Steppe die Förderpolitik der Bundesregierung kritisch. Steigende Energiepreise und Neubauzahlen würden zwar derzeit die Nachfrage nach effizienten Energiesystemen begünstigen, „das tatsächliche Marktpotenzial wird aber längst nicht ausgeschöpft“, meint er. Und so wartet das Mainburger Unternehmen, dem Branchenkenner eine glänzenden Zukunft voraussagen, noch auf den großen Schub.