Neuburg
"Durch diesen Sieg sind wir absolut im Soll"

24.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:45 Uhr

Glück im Unglück hatte Tobias Narr (auf der Trage) in der Vorwoche, als er mit dem Sanka ins Krankenhaus gebracht wurde. Gegen Illdorf konnte der Klingsmooser jedoch schon wieder spielen.

Neuburg (DK) Die Fußballer in der Region sind inzwischen schon wieder im gewohnten Rhythmus, denn nach den absolvierten Pokalspielen und zusätzlichen Testspielen steht nun nur noch der Punktspielbetrieb auf der Tagesordnung.

In der Bayernliga kann der TSV Rain mit dem Saisonstart seiner inzwischen dritten Spielzeit in der höchsten Amateurspielklasse im Freistaat zufrieden sein. Die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Anton Fuchs, Geschäftsführer Günther Reichherzer und Trainer Kurt Kowarz haben dieses Jahr einen etwas kleineren Spielerkader zur Verfügung, was zur Folge hat, dass man auch etwas an Qualität verloren hat. Doch die Mannschaft ist dadurch enger zusammengerückt und steht nach sieben Spielrunden mit zehn Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. Bei genauerer Betrachtung des Tableaus erkennt man schnell, dass diese Momentaufnahme sehr trügerisch ist. Man ist zwar vom Tabellenführer TSV 1860 Rosenheim nur drei Punkte entfernt, doch allerdings vom Abstiegsrelegationsplatz auch nur drei Zähler.

Zuletzt verloren die Tillystädter beim starken Aufsteiger 1. FC Schweinfurt 05 nicht nur knapp mit 0:1, sondern auch Kapitän Bernd Taglieber und Alexander Egen per Platzverweis. Während der Neuburger Egen am Sonntag gegen den Würzburger FV (17 Uhr Anstoß) wieder mitwirken darf, muss Taglieber zuschauen. Zwar monierten die TSVler, das die Rote Karte nicht eindeutig war, doch beim Betrachten der Videosequenz auf www.bfv.tv ist der Platzverweis eindeutig.

Besser machte es die zweite Mannschaft des TSV Rain in der Bezirksoberliga Schwaben. Als Aufsteiger feierte das Team von Trainer Tobias Luderschmid im zweiten Heimspiel den zweiten Sieg. Luderschmid dazu: "Unser Sieg war absolut verdient, da wir im Grunde über 90 Minuten das Spiel bestimmt haben. Natürlich war ich froh über den Führungstreffer kurz vor der Halbzeit. Durch ein dummes Foul bekamen zwar die Gäste auch einen Elfmeter, den wehrte zu unserem Glück aber Tobias Gerner ab. Konditionell konnten wir in der zweiten Halbzeit bei den hochsommerlichen Temperaturen mehr zulegen als Augsburg-Oberhausen. Durch diesen Sieg sind wir voll im Soll und können den nächsten Aufgaben entspannt entgegensehen".

Lage nicht hoffnungslos

Kontrastprogramm herrscht bei Mitaufsteiger DJK Langenmosen. Die Randmösler kassierten beim TSV Babenhausen im vierten Spiel die vierte Niederlage, was natürlich den letzten Tabellenplatz bedeutet. Zudem ist die jüngste Pleite mit 1:6 auch sehr deutlich ausgefallen. Hoffnungslos ist die Situation allerdings noch nicht, denn der Tabellensechste, der TSV Nördlingen, ist gerade mal sechs Zähler entfernt. Jedoch ist es jetzt an der Zeit, endlich mal zu punkten. Die nächsten Gegner der DJK sind am Sonntag der TSV Schwaben Augsburg (derzeit sechs Punkte), die SpVgg Kaufbeuren und der TSV Mindelheim. Danach kommt der TSV Bobingen nach Langenmosen, der zum jetzigen Zeitpunkt auch noch keinen Punkt auf seinem Habenkonto hat.

Eine Klasse tiefer, in der Bezirksliga Schwaben Nord, sieht es für die regionalen Vertreter etwas besser aus. Vor allem der BSV Berg im Gau zeigt hier eindrucksvoll, was mit der "richtigen Einstellung" erreichbar ist. Sieben von zwölf möglichen Punkten bescheren den dritten Tabellenplatz. Vier Zähler hat der Aufsteiger SV Thierhaupten und der TSV Burgheim konnte auch schon einen Sieg einfahren. Allerdings müssen sich die beiden zuletzt genannten noch erheblich steigern, wenn sie nicht zu Sorgenkindern werden wollen.

Sechs Klubs sind in der Kreisliga Ost noch ohne Sieg. Darunter auch drei Vereine aus der Region: TSV Pöttmes, TSG Untermaxfeld und der SV Straß. Der SV Münster und der BSV Neuburg landeten am vergangenen Wochenende ihre ersten Saisonsiege und verabschiedeten sich somit aus diesem Kreis. Einzig der VfR Neuburg mischt an der Tabellenspitze mit.

In der Kreisklasse Neuburg wird der SV Klingsmoos bislang allen Vorschusslorbeeren gerecht. Mit drei Siegen in drei Spielen führt er das Klassement an. Vor allem auch die Art und Weise wie das Team von Spielertrainer Deniz Samsa auftritt, bestätigt die Vermutung von eingefleischten Klingsmoosern, dass sie sich "nur selbst schlagen können". Am Sonntag in Rennertshofen und in 14 Tagen in Feldheim stehen zwei absolute Härtetests an. Glück im Unglück hatte bei den Weinroten offenbar Nachwuchsstürmer Tobias Narr, der in der Vorwoche im Heimspiel gegen den SV Waidhofen (3:0) nach einem unglücklichen Zusammenprall vom Sanka ins Krankenhaus gebracht wurde. Eine innere Verletzung hat sich nicht bestätigt, denn beim 6:1-Erfolg über den FC Illdorf wirbelte der 19-jährige schon wieder kräftig mit.

Noch ohne jeglichen Punkt ist in der Kreisklasse der SV Weichering und der SV Holzheim, wobei der SVH ein Spiel weniger ausgetragen hat. Beide Klubs müssen möglichst schnell versuchen wieder in die Erfolgsspur zu kommen, denn in der Kreisklasse gibt es nur noch 23 Spieltage. Weichering hat am Sonntag mit dem SV Grasheim einen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf zu Gast, ehe man dann nach Ligaprimus Klingsmoos muss. Für die Moral und dem Umfeld der Egen-Truppe wäre ein Erfolgserlebnis enorm wichtig.

Erster Sieg im Jahr

Der SC Ried überrascht derzeit in der B-Klasse Neuburg die Konkurrenz und die Experten. Mit einer blütenweißen Bilanz von vier Siegen in vier Spielen thront der Elf von Neu-Trainer Sepp Lösch vor der Konkurrenz. Überbewerten will man diese erfreuliche Zwischenbilanz jedoch nicht, denn bislang hatte man es "nur mit machbaren Gegnern" zu tun. Fakt ist jedoch, dass man mit zwölf Punkten dem angestrebten Ziel "Qualifikation zur A-Klasse" jetzt schon sehr nahe ist. Hinter den Erwartung bleibt hingegen der FC Zell/Bruck, der von vier Spielen schon zwei verlor und sich derzeit auf Rang zehn wiederfindet. Ein großes Durchatmen gab es im Lager des SV Sinning, der beim 2:0-Sieg in Rain den ersten Sieg im Kalenderjahr 2010 landete. Somit haben die Jungs von Trainer Peter Leimser gezeigt, dass sie mit der Konkurrenz durchaus mithalten können und keineswegs ein dankbarer Punktelieferant sind. Zudem hat sich die personelle Lage auch etwas entspannt. Unmittelbar von Saisonbeginn konnte man Marty Tazzoli vom SV Weichering zurückholen und in der letzten Woche konnte mit Roberto Radtke ein zweiter Torwart gefunden werden. Radtke ist Neuburger und war in den letzten Jahren inaktiv. Seine Freundschaft zu Tazzoli brachte ihn ins Sinninger Tor.