Pfaffenhofen
Durch die Hintertür ins Gremium

Diese neun Nachrücker ziehen nach Stichwahlen in Gemeinde- und Stadträte sowie Kreistag ein

31.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:38 Uhr

Pfaffenhofen - Nach den Stichwahlen am vergangenen Sonntag ziehen insgesamt neun Kommunalpolitker als weitere Nachrücker in die Stadt- und Gemeinderäte sowie in den Kreistag im Landkreis Pfaffenhofen ein.

Da Albert Gürtner (Freie Wähler) neuer Landrat wird, kommen gleich zwei seiner Parteifreunde aus dem Pfaffenhofener Ortsverband zum Zug: Gürtners Sitz im künftigen Kreisrat geht an den Pfaffenhofener Geschäftsmann und Stadtrat Max Knorr als ersten Nachrücker auf der FW-Kreistagsliste. Und auch im Stadtrat darf der künftige Landrat nach Vorgaben der bayerischen Gemeindeordnung nicht Mitglied sein. Auch hier kommt ein Nachrücker zum Zug - namentlich Bäcker- und Konditormeister Mathias Breitner, der Geschäftsführer der gleichnamigen Pfaffenhofener Bäckerei. Knorr hat laut dem FW-Kreisvorsitzenden Albert Gürtner bereits angekündigt, sich der neuen Aufgabe stellen zu wollen. Breitner teilte gestern Mittag mit, dass sich die Freien Wähler erst abends treffen würden, um diese Entscheidung für den Pfaffenhofener Stadtrat zu treffen.

Mit dem Wahlsieg von Manfred Sterz (FW) in Scheyern rückt außerdem Anna Schrag in den dortigen Gemeinderat nach. Die 49-jährige Lehrerin leitete die Scheyrer Nachbarschaftshilfe und ist bei der Wasserwacht aktiv. "Jetzt will ich mich für eine kinder- und familienfreundliche Gemeinde aktiv im Gemeinderat einbringen", sagt die zweifache Mutter.

In Hettenshausen geht der frei gewordene Sitz von Stichwahlsieger Wolfgang Hagl (UWG) an Martin Straßer. Der 53-jährige Elektrotechniker hat seit dem ersten Wahlgang schon damit gerechnet, neu ins Gremium zu rücken - und er freut sich auf seine neue Aufgabe. "Ich bin bei der Feuerwehrengagiert. Und daher sollte sowohl in der Ortsmitte, als auch beim Radlweg nach Entrischenbrunn was vorangehen", nennt er seine Schwerpunktthemen, bei denen er "anschieben" möchte. Denn beim Stroblanwesen gehe es ums Gesellschaftliche, beim Radlweg um die Verkehrssicherheit. "Sonst ist das vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis mal was Schlimmes passiert", so Straßer.

In Reichertshausen darf Josef Reili für den neu gewählten Bürgermeister Erwin Renauer (UWG) nachrücken. Der 54-Jährige ist Vater von vier Kindern, Mechanikermeister, Landwirt, Jagdvorstand und bewirtschafte mit Hilfe seiner Familie einen Ackerbau- und Forstbetrieb in Kerum. "Da ich sehr gerne in Wald und Flur unterwegs bin liegt mir unsere Natur sehr am Herzen. Diese zu erhalten und zu schützen ist mein größtes Anliegen", sagt er. Als Mitglied der Öko-Modellregion Pfaffenhofener Land will er Bürger, Landwirte und das Lebensmittelhandwerk näher zusammenbringen.

In Rohrbach gibt es sogar zwei Nachrücker in den Gemeinderat. Stichwahlsieger Christian Keck (SPD) macht seinen Sitz im Gremium frei für Jana Manderscheid. Und nachdem sein Stichwahl-Gegner Hans Wolf (CSU) nach seiner Niederlage angekündigt hat, sich aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen, wird die CSU-Fraktion im Rohrbacher Gemeinderat ab 1. Mai von Michael Eisenmann verstärkt.

Eisenmann ist in Ossenzhausen aufgewachsen, verheiratet und hat zwei Söhne. Der 40-jährige Landwirtschaftsmeister ist Hopfenpflanzer und Leiter einer Umwelt- und Abwassertechnik-Firma. "Man lässt sich nur aufstellen, wenn man auch gewählt werden will", meint er. Gerechnet habe er nicht mehr damit. "Und unter den gegebenen Umständen kann ich mich auch nicht übermäßig freuen. " Für Eisenmann steht das Krisenmanagement in Coronazeiten an erster Stelle: "Um alles wieder auf den Stand zu bringen, wie es vorher war. Das wird uns die nächsten ein bis zwei Jahre beschäftigen. " Sonst ist ihm auch noch die Wasserversorgung wichtig.

Manderscheid freut sich über die vielen Stimmen und möchte sich dafür bei den Wählern herzlich bedanken. Die Physiotherapeutin ist 35 Jahre alt und hat ihr Ohr nah an den Menschen. "Mir liegt sehr am Herzen, dass für die Senioren ein lebenswerter Raum geschaffen wird - und Belange rund um die Schule sind mir sehr wichtig", sagt sie. Die SPD-Fraktion sei gut aufgestellt und wolle die Zukunft positiv gestalten. "Warum haben bestimmte Sachen bisher nicht so geklappt? Wir wollen das gemeinsam erarbeiten und verbessern, die Ergebnisse nach außen tragen, die Bürger informieren und damit Bürgernähe vermitteln", sagt sie.

In Wolnzach rückt außerdem die Frauenunionsvorsitzende Jutta Winter für Jens Machold (beide CSU) in den Marktgemeinderat nach. Und in Geisenfeld übernimmt Günter Böhm das USB-Stadtratsmandat von Stichwahlsieger Paul Weber.

pat, mck, era