Schrobenhausen
"Durch die Hintertür"

Zweite Mannschaft der Green Devils ist doch noch aufgestiegen

17.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr

Schrobenhausen - Noch immer gibt es im Amateur-Basketball (wie in den meisten anderen Sportarten auch) große Ungewissheit und viele Fragezeichen.

Doch wenn man in der unsicheren Corona-Phase gute Nachrichten erhält, so wie jetzt die zweite Mannschaft der Schrobenhausen Green Devils, lässt sich die Warterei gleich viel besser aushalten. Das Team muss jetzt nämlich in der Saison 2020/21 - wann auch immer diese beginnen wird - nicht mehr in der Bezirksklasse antreten, sondern darf dies wieder in der höheren Bezirksliga.
Dass dieser Aufstieg nun ein bisschen "durch die Hintertür" stattgefunden hat, wie es Stefan Kratzert beschreibt - sei's drum. "Wir nehmen das jetzt gerne an und freuen uns trotzdem sehr darüber", sagt der Spielertrainer der zweiten Green-Devils-Vertretung. Die allgemeine Situation sei wegen der Corona-Zwangspause ja sowieso ungewöhnlich. Außerdem betont Kratzert, "hat sich meine Mannschaft das mit einer tollen Saison 2019/20 schon irgendwie verdient - auch wenn wir zum Schluss eigentlich ja nicht auf einem Aufstiegsplatz standen. . . "
Genau genommen waren die Green Devils II, als die Saison vor ein paar Monaten vorzeitig abgebrochen wurde, "nur" Vierter - allerdings mit einem Spiel weniger als die Konkurrenten vor ihnen. "Wir haben vor allem den Saisonstart verpatzt", erinnert sich Kratzert an die zwei Auftaktniederlagen - unter anderem gegen den späteren Meister PSV Ingolstadt. Danach kämpfte sich sein Team aber mit zwischenzeitlich sechs Siegen am Stück zurück in die Spitzengruppe. Wäre die Saison regulär zu Ende gegangen, theoretisch wäre sogar noch Rang zwei möglich gewesen. Solche Spekulationen sind jetzt aber eh egal, da durch die Aufstockung der Ligen wegen der Corona-Regelungen (keine Absteiger) Platz für mehr Aufsteiger ist - was jedoch im Umkehrschluss auch bedeutet, dass 2020/21 wieder mehr Teams nach unten müssen als sonst.
"Trotzdem habe ich überhaupt keine Bedenken", betont Kratzert. Im Gegenteil, es sei für das sehr junge Team sogar immens wichtig, Erfahrungen auf höherem Niveau (auch körperlich) zu sammeln. Der Kern des Kaders setzt sich ohnehin aus Talenten zusammen, die schon Erfahrungen in der ersten Mannschaft gesammelt haben (zum Beispiel Topscorer Sebastian Kramer). Andere, teilweise noch U18-Akteure, wollen das in Zukunft tun. "Da hilft es schon, wenn man in der höheren Bezirksliga auf ein paar noch gewitztere Gegenspieler und insgesamt bessere Mannschaften trifft", erläutert Kratzert: "Technisch kann meine Mannschaft da auf jeden Fall mithalten. " Und ganz generell sei ein Aufstieg ja sowieso etwas Besonderes, das man nicht so einfach ablehnt.
Grenzenlose Freude also über den unerwarteten Erfolg? Nicht ganz, denn ein kleiner Wermutstropfen bleibt: "Ein vereinsinternes Derby gegen unsere dritte Vertretung wird es in der neuen Spielzeit nicht mehr geben", sagt Kratzert und lacht: "Das war schon eine Art Feiertag für uns, einer der Saisonhöhepunkte. " Noch im Februar siegte die zweite mit 70:65 gegen die dritte SSV-Vertretung, die am Ende auf Platz sechs landete. Das Rückspiel fiel dann bereits der Corona-Zwangspause zum Opfer. "Klar hätten wir das gerne nochmals gemacht", räumt Kratzert ein. Doch andererseits geben die Schrobenhausen Green Devils II diese Besonderheit für den Sprung in die höhere Liga natürlich gerne auf.
Momentan bereitet sich das Team - wetterbedingt noch mit ein paar Hindernissen - auf dem Freiplatz auf die neue Saison vor. Ob diese tatsächlich schon Mitte September beginnen wird, bleibt fraglich. "Meine Jungs sind jedenfalls erstaunlich fit", grinst Kratzert. Man werde jetzt eben fleißig weiter trainieren, irgendwann wohl auch wieder in der Halle - "und dann abwarten, wie es weitergeht", so der Spielertrainer. Mit dem guten Gefühl, dass der Re-Start sicher in der höheren Liga erfolgen wird, fällt diese Unsicherheit aus Sicht der Green Devils II auf jeden Fall um einiges angenehmer aus.

SZ