Dünzlau gewinnt Maibaumwettbewerb

05.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:56 Uhr

Ein Prachtexemplar ist wieder einmal der Maibaum in Dünzlau, der auf dem Dorfplatz vor der Kirche steht. - Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Der schönste Maibaum Ingolstadts steht wieder einmal im Ortsteil Dünzlau. Zu diesem Urteil kam die Jury nach ihrer gestrigen Rundfahrt. Auf Platz zwei folgt Hundszell, auf Rang drei Zuchering.

Punkt 9 Uhr war am Montag für die Jury Abfahrt am Rathausplatz. Neben dem Verfasser dieser Zeilen gehören dem Gremium Josef Gutmann vom Kulturamt, die Stadträte Petra Volkwein und Martin Schlagbauer sowie Johann Spindler vom Trachtenverein Gerolfing an. Die Gerolfinger haben voriges Jahr gewonnen und konnten daher nach den Richtlinien der Maibaumkommission heuer einen Vertreter in die Jury entsenden. Dafür durften die Gerolfinger aber am Wettbewerb nicht teilnehmen.

Ein Dutzend Bewerber

Genau ein Dutzend Maibäume waren der Stadt für die Teilnahme am Wettbewerb gemeldet worden. Die meisten wurden von den jeweiligen Ortsfeuerwehren aufgestellt. Doch bemühen sich auch viele andere Vereine, wie beispielsweise die Moosgmoa, die Blücherschützen, die Interessengemeinschaft Maibaum Feldkirchen, die Egerländer Gmoa, das Matthäus-Stift und das Caritaszentrum St. Vinzenz um dieses bayerische Brauchtum. Die beiden zuletzt genannten liefen allerdings außer Konkurrenz. Bei den Egerländern tat sich die Jury etwas schwer: Diese Landsmannschaft stellt zwar jedes Jahr am 1. Mai einen schönen Maibaum auf, legt ihn aber gemäß ihrem Brauchtum bereits am selben Tag wieder um.

Wie alle Jahre, machte sich die Jury die Arbeit gestern nicht leicht. Jeder Maibaum wird von jedem Juror nach verschiedenen Kriterien einzeln für sich bewertet. Baumart, Grünschmuck, Zunftszeichen, Sockelgestaltung, Maibaumspruch, Feste und Feiern sowie der Gesamteindruck sind die einzelnen Merkmale, für die Punkte vergeben werden. Um Beeinflussungen zu vermeiden, entscheidet jedes Jurymitglied für sich. Absprachen sind untersagt.

Zum allerersten Mal war heuer die Moosgmoa bei den Anmeldungen dabei. Die Tischgesellschaft, wie der Verein sich nennt, hat einen traditionellen, weiß-blau lackierten Maibaum neben der Gaststätte verankert, der in manchen Details allerdings noch verbessert werden kann. Ebenfalls weiß-blau ist der Ettinger Baum, der nur alle paar Jahre aufgestellt wird – immer dann, wenn sich ein edler Spender findet. Das stattliche Exemplar wird am Gipfel von einer Deutschlandfahne gekrönt, was für einen bayerischen Maibaum nicht gerade typisch ist.

Ein Kranz ist etwas wenig

Einen wunderbar gerade gewachsenen Baum hat die Interessengemeinschaft Maibaum Feldkirchen aufgestellt. Das gute Stück hat aber oben kein Grün und nur einen Kranz (drei sollten es sein). Warum der Baum mit einer Art Holzfarbe angestrichen wurde, ist der Jury ein Rätsel. Ein Maibaum ist üblicherweise entweder naturbelassen, geschält oder weiß-blau lackiert.

Seit Anfang an nimmt der Schützenverein Blücher in Spitalhof am Wettbewerb teil. Auch heuer ziert das Schützenheim an der Georg-Heiß-Straße ein schöner Maibaum. Nur der Sockelbereich müsste noch gestaltet werden.

Ziemlich weit vorne landeten Pettenhofen und Haunwöhr, wo recht ansehnliche Maibäume stehen. Fast schon ein Musterexemplar von Maibaum ist in Zuchering beim Feuerwehrgerätehaus zu sehen. Einzig der Standort ist nicht optimal – aber das lässt sich kaum ändern. In dieser Kategorie konnten sowohl Hundszell als auch Dünzlau Punkte sammeln, die beide auch ansonsten heuer wieder sehr schöne Maibäume aufgestellt haben.

In Dünzlau ist allerdings nicht nur der Standort am Dorfplatz nahezu ideal. Der Ortsteil hat wie fast jedes Jahr einen stattlichen Baum mit dem richtigen Grünschmuck, einer schönen Einfassung und als Besonderheit die ins Holz geschnitzten Rauten. Mit dem diesjährigen Sieg haben die Dünzlauer den Maibaumwettbewerb bereits zum dritten Mal gewonnen.