Wolnzach
Duell der Aufsteiger

Wolnzacher Basketballer treten in der Bayernliga gegen den TS Herzogenaurach II an

28.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:22 Uhr

Die zahlreichen freien Dreier müssen die Wolnzacher wie in dieser Szene David Eichmüller noch besser verwerten - Foto: Urban

Wolnzach (mlu) Ein Spiel der Gegensätze steht am Sonntag für die Wolnzacher Basketballmänner auf dem Programm. Die Hallertauer Korbjäger, derzeit Tabellendritter der Bayernliga Mitte, empfangen um 17 Uhr im Hallertau-Gymnasium den Drittletzten, den Aufsteiger TS Herzogenaurach II.

Die Wolnzacher Aufsteiger sind beim Sieg-Niederlagen-Vergleich klar besser als die Franken. Fünf Siege und zwei Niederlagen stehen für die Wolnzacher zu Buche, zwei Siege und fünf Niederlagen hat Herzogenaurach bisher verbucht.

Die Saison der Longhorns ist bis jetzt schwierig zu bewerten. Zuletzt konnte ein beeindruckender Sieg gegen den Nürnberger BC II geholt werden (94:66), gegen den die Wolnzacher knapp verloren hatten. (Nürnberg konnte allerdings beim Frankenderby nicht in Bestbesetzung auflaufen.) Davor gewannen sie nur noch gegen den Tabellennachbar Post SV Nürnberg knapp mit 66:63.

Ansonsten gab es knappe Niederlagen in Schrobenhausen (73:79) und Donauwörth (59:64). Die drei restlichen Partien gingen dagegen mit zwölf oder mehr Punkten Differenz verloren. Daheim setzte es gegen Nördlingen (54:76) und Schwandorf (44:88) sogar richtige Klatschen.

Somit steht der TS Herzogenaurach (64,3:72,6 Punkte im Schnitt pro Spiel) mit minus 58 Korbpunkten aus sieben Spielen da, fast spiegelverkehrt im Vergleich zu den Wolnzachern (75,4:67,3), die plus 57 Korbpunkte aus ebenso vielen Partien vorweisen können. Die Kluft bei den erzielten Punkten entsteht dabei nicht aus dem Zweipunktebereich, sondern durch die getroffenen Frei- und Dreipunktewürfe.

Während die Wolnzacher mit 17,6 Freiwürfen pro Spiel bei einer Quote von 65 Prozent nach dem Nürnberger BC am zweithäufigsten von der Freiwurflinie erfolgreich ist, holen die Herzogenauracher bei einer Quote von 63 Prozent nur 11,6 Punkte von dort. Das Spiel zum Korb scheint bei den Franken also nicht allzu sehr ausgeprägt zu sein, ebenso wenig, wie das Werfen aus der Distanz. Nur 2,7 Dreier pro Spiel treffen die Longhorns und sind damit das schlechteste Team der Liga. Die Wolnzacher erzielen immerhin 5,0 Dreier pro Spiel, was im gesamten Ligakontext allerdings lediglich Mittelmaß ist.

Die Franken, die in der vergangenen Saison aus der Bezirksoberliga Mittelfranken als Tabellenerster aufgestiegen sind, haben mit Felix Hey (14,6 Punkte im Schnitt), Bernd Zankl (10,0), Mirko Menden (9,3), Jan Herrmann (6,4) und Tobias Wagner (6,0) fünf Leistungsträger aus der Vorsaison behalten.

Eine Verstärkung ist bis jetzt Michael Bantele (9,0). Inwiefern in der Zweiten von Herzogenaurach auch junge Talente für das Erste Team der Longhorns, die in der ersten Regionalliga Südost aktiv sind, Spielzeit bekommen, bleibt abzuwarten. Bis jetzt scheint noch kein Akteur der Zweiten höherklassig eine Chance zu bekommen. Nicht zum Einsatz kommen werden am Sonntag für die Wolnzacher Power Forward Jochen Losch (privat verhindert), Point Guard Oliver Oberndorfer und Shooting Guard Sascha Steinbach (beide mit Knieverletzung). Trainer Mike Urban sollten elf Stammspieler zur Verfügung stehen, den letzten Platz will der Wolnzacher Trainer noch mit einem Jugendspieler ergänzen. Small Forward Alexander Hoffmeister sollte seine Erkältung wieder auskuriert haben und einsatzfähig sein.

Nach dem Krimi in Passau gilt es für Wolnzach, sich endlich wieder offensiv in einen Rhythmus zu spielen. In den vergangenen beiden Spielen machten die TSV-Männer nur je 62 und 60 Punkte, die Trefferquoten aus dem Feld (40 und 36 Prozent) und von der Dreipunktlinie (20 und 22 Prozent) müssen wieder besser werden. Urban will vor allem wieder längere, solidere Phasen erleben, „nach dem tollen Sieg gegen Donauwörth sind wir aus dem Takt gekommen. Gegen Tegernheim haben wir gleich zu Anfang viel hergeschenkt. Daran müssen wir arbeiten. Im Moment spielen immer nur zwei, drei Leute gut. Das reicht nicht, vor allem ist es bei unserer Tiefe überraschend. Die Maschine muss als Ganzes wieder besser auf Touren kommen und das Team an Selbstvertrauen gewinnen.“

Das wäre auch anzuraten, denn derzeit sind die Wolnzacher eines der vier Teams, die punktgleich mit 5:2-Siegen auf Rang eins bis vier stehen. Am Wochenende spielt zudem Schwandorf (4. Platz) beim Nürnberger BC (7.) und Passau (8.) beim Tabellenzweiten in Tegernheim.