Eichstätt
"Du kannst etwas bewegen!"

AI kämpft mit "Briefmarathon" gegen Menschenrechtsverletzungen

15.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

Eichstätt (buk) Laut einer Empfehlung der Kultusminister-Konferenz gehört "Menschenrechtsbildung" zum Kernbereich des Bildungs- und Erziehungsauftrags. Jedes Jahr veranstaltet die Menschenrechts-Organisation "Amnesty International" (AI) mit Bezug auf den "Tag der Menschenrechte" am 10. Dezember einen weltweiten "Briefmarathon", zu dem sie besonders alle Schulen einlädt.

Auch die Eichstätter AI-Gruppe ruft Schulen und Lehrkräfte, vor allem des Religionsunterrichts, im Raum Eichstätt dazu auf, sich an diesem zu beteiligen. Der "Briefmarathon" sei eine gute Gelegenheit, den Auftrag der "Menschenrechtsbildung" durch praktisches Handeln im Unterricht erfahrbar zu machen, sagt Gaby Casper, Sprecherin der Eichstätter AI-Gruppe: "Denn somit wird nicht nur eine Sensibilisierung geschaffen, sondern zusätzlich werden auch konkrete Handlungswege aufgezeigt, nach dem Motto: "Du kannst etwas bewegen!'" Der Amnesty-Briefmarathon soll heuer vom 1. bis zum 23. Dezember stattfinden. Dazu werden elf Beispiele für konkrete Menschenrechtsverletzungen oder strukturelle Menschenrechtsdefizite in diversen Ländern der Welt ausgewählt. AI publiziert diese Informationen und motiviert Mitglieder, Unterstützer und die Öffentlichkeit auf der ganzen Welt, sich für die Menschenrechte einzusetzen, wobei dem Schreiben von Briefen dabei eine zentrale Rolle zukommt. Für viele Regierungen der Welt besitzt laut Casper ein physisches Protestschreiben "immer noch ein größeres Gewicht als alternative Mittel".

Im vergangenen Jahr etwa wurden im Rahmen des Briefmarathons weltweit 3,7 Millionen Briefe, SMS, E-Mails und Tweets verfasst - ein neuer Rekord, der zahlreiche Erfolge nach sich zog. So wurde beispielsweise der unschuldig inhaftierte US-Amerikaner Albert Fox nach 44 Jahren aus der Haft entlassen, Yecenia Armenta aus Mexiko, die beiden Menschenrechtsaktivisten Fred Bauma und Yves Makwambala aus der Demokratischen Republik Kongo und die Studentin Phyoe Phyoe Aung aus Myanmar kamen ebenfalls frei. Die Regierung von Burkina Faso wiederum verstärkte ihren Einsatz im Kampf gegen Kinder- und Zwangsehen.

Lehrkräfte erhalten von AI Darstellungen von Fällen und Anleitungen in Bezug auf die Appell-Briefe. Interessenten können sich an die Eichstätter AI-Gruppe und an Gaby Casper oder direkt an den oberbayerischen AI-Jugendreferenten Benedikt Wissing wenden (E-Mail benedikt.wissing@amnesty-muenchen.de).

Die Organisation weist zudem darauf hin, dass die Briefe auch von minderjährigen Schülern versendet werden können: So wird die Aktion ganz konkret ab der siebten Jahrgangsstufe empfohlen.