Drohnen, Roboter & Co. im neugestalteten Saturn Ingolstadt

08.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr
Drone Flight Zone im Saturn Ingolstadt. −Foto: Schrägformat Fotografie

Ingolstadt (dk) Der Online-Handel wächst seit Jahren auf Kosten des etablierten Einzelhandels. Die Elektrohandelskette Saturn reagiert nun darauf und will ihre Kundschaft mit neuen Ausprobiermöglichkeiten binden. Dafür reduziert der Ingolstädter Markt sogar seine Verkaufsfläche.

Für ein halbes Jahr kommt Paul, ein umgebauter Pflegeroboter des Fraunhofer-Instituts, zum Einsatz. Er soll die Kunden nach ihren Wünschen befragen und zum entsprechenden Regal leiten.  Dazu kommen weitere Neuerungen, die das „Shopping-Erlebnis“ verbessern sollen: ein Flugkäfig für das Testen von Drohnen, Ausprobiermöglichkeiten für Virtual-Reality-Spiele und eine gläserne Werkstatt für Smartphone-Sofortreparaturen.

Die Verkaufsfläche dagegen wird kleiner - weil Saturn nicht nur Platz für die Ausprobierangebote benötigt, sondern auch um 20 Zentimeter niedrigere Regale verwendet. Letzteres soll den Kunden die Orientierung erleichtern.

„Zu hoffen, dass das mit der Digitalisierung nicht so weiter geht, ist keine Strategie“, sagte Martin Wild, der für die Digitalisierung zuständige Manager in der Saturn-Geschäftsführung. Die zur Metro-Gruppe gehörende Media-Saturn-Holding hatte zunächst jahrelang gezögert, in den Online-Handel einzusteigen. Nun ist der Plan „die Vereinung von online und offline“, wie Wild sagte.
  So testet Saturn in Ingolstadt Abhol-Schließfächer, an denen Kunden ihre im Internet bestellten Artikel auch bezahlen können. Das Online-Geschäft gehe nicht zulasten der Umsätze in den Märkten, betonte Geschäftsführer Carsten Strese. „Der Online-Bereich wächst aber überproportional.“

Der Internethandel macht den etablierten Handelsketten immer stärker zu schaffen, Elektronik und Elektro ist eine der Sparten, in denen die Internetkonkurrenz besonders kräftig zulegt. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) schätzt in einer Studie, dass 2015 bereits Waren für 52 Milliarden Euro online verkauft wurden - ein Plus von knapp 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.