Neuburg
Drive-in-Apotheke am Schrannenplatz

Verkehrsausschuss des Neuburger Stadtrats genehmigt Pläne für Nebengebäude des neuen Medizinzentrums

14.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:18 Uhr
Im Gebäudekomplex am Schrannenplatz soll das medizinische Zentrum entstehen. −Foto: S. Hofmann

Neuburg - Im ehemaligen Gebäude der VR-Bank Neuburg-Rain am Schrannenplatz tut sich schon seit einiger Zeit etwas. Wie mehrfach berichtet, wird dort der Allgemeinarzt Mattias Fischer-Stabauer ein Medizinzentrum errichten. Im Nebengebäude an der Ecke zur Adlerstraße plant Dominik Weigl eine Filiale der Apotheke der Barmherzigen Brüder - mit Autoschalter, wie er im Verkehrsausschuss des Stadtrats am Mittwochabend erklärte.

Wenn die Apotheke eröffnet hat, sollen die Kunden seitlich an der Adlerstraße halten können und ihren Einkauf beziehungsweise das bestellte Rezept vom Auto aus entgegennehmen können. Im Verkehrsausschuss war dieser Antrag gelandet, da es sich bei der Adlerstraße um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt und in der geringen Fahrbahnbreite der Einbahnstraße Autos kaum vorbeifahren könnten und so Rückstaus möglich wären. Die Verwaltung wies auch daraufhin, dass die Straße wie die Pferdstraße immer wieder beispielsweise wegen des Wochenmarkts in der Vorweihnachtszeit gesperrt sein wird.

"Eine interessante Geschichte", lobte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU). Auch der Verkehrsreferent Bernhard Pfahler (FW) war begeistert: "Eine super Sache", sagte er. Ähnlich sah das Grünen-Fraktionschef Gerhard Schoder, der aber die Fixierung auf das Wort Autoschalter monierte: "Für mich ist das eher ein Radl-Schalter." Peter Ziegler (CSU) sagte, er habe ein Jahr in den USA verbracht. "Da gibt's für alles einen Schalter." Er finde es klasse, dass es so etwas nun zumindest bei einer Apotheke in Neuburg geben soll. Matthias Enghuber (CSU) erklärte: "Ich finde, dass wir das unterstützen sollten." Das Medizinzentrum und auch die Apotheke in dem riesigen und lange leerstehenden Gebäudekomplex brächten viel Frequenz in die Innenstadt. "Und mit dem Autoschalter sind wir auf der Höhe der Zeit." Niemand müsse sich deswegen über einen Stau in der Straße Gedanken machen. "Es geht ja nicht um einen McDonald's-Drive-in, bei dem 100 Leute dastehen."

Ordnungsamtsleiterin Birgit Peter-Fest sagte: "Grundsätzlich spricht nichts dagegen." Sie wüsste aber doch gerne, mit welcher Frequenz der Apotheker rechnet. "Das ist relativ schlecht abzuschätzen", erklärte Weigl. "Aber wenn vier, fünf Leute am Tag herkommen, dann ist es gut." Lang werde auch kein Auto die Straße blockieren. Mit einer halben Minute pro Kunde rechne er bei normalen Vorgängen. Und wenn das E-Rezept auf den Weg gebracht sei, dann müsse ohnehin nur noch der Bezahlvorgang erledigt werden. Dass die Straße zeitweise gesperrt sei, wisse er. Das sei für ihn kein Problem. Auch die Mitglieder des Ausschusses sahen keine Probleme. Sie stimmten für die Genehmigung.

Ein weiteres Thema war die Vorstellung der Ergebnisse der diesjährigen Geschwindigkeitsmessung der Stadt. Von Januar bis August wurden 3000 Verwarnungen und Bußgelder ausgesprochen. Jeden Monat kontrolliert das Ordnungsamt an sechs beliebigen Tagen an verschiedenen Orten, vor allem aber in der Nähe von Schulen, Kindergärten und Bushaltestellen. Die meisten Ordnungswidrigkeiten gab es in der Bürgermeister-Sing-Straße (578), der Grünauer Straße (514 an drei Messstellen), der Heinrichsheimstraße (252) und dem Eternitweg (243). Die größten Ausreißer gab es in der Grünauer Straße (Tempo 81 statt 30), der Heinrichsheimstraße (80 statt 30), der Sudetenlandstraße (90 statt 50) und der Vältinstraße (38 statt 7). Abgelehnt hat der Ausschuss mehrheitlich die versuchsweise Anmietung eines Blitzercontainers. Tenor: Jeder Verkehrsteilnehmer würde diesen semi-stationären Blitzer sofort erkennen, so dass der Nutzen gleich null wäre.

DK

Thorsten Stark