Cashback-App aus Ingolstadt
Drei Unternehmer und ihr "Schnäppo"

14.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:15 Uhr
Die Köpfe hinter der App "Schnäppo": Die Gründer Lukas Werner (von links), Julia Keis und Marcus Wojtusik aus Ingolstadt. −Foto: Schnäppo UG

Ingolstadt - Cashback-Angebote erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wer bei einem bestimmten Anbieter oder ein spezielles Produkt kauft, kann auf Geldvorteile hoffen. Mit der App "Schnäppo" eines Ingolstädter Unternehmerteams ist seit rund einem Jahr ein neues Portal auf dem Markt.

Was macht eigentlich ein Schnäppchen zu einem guten Schnäppchen? Klar, werden viele denken: ein günstiger Preis mit ordentlich Prozenten. Für den Ingolstädter Gründer Lukas Werner ist das aber nur die halbe Antwort. Denn die Alternative ist, beim Kauf etwas zurückzubekommen. Geld. Er hat gemeinsam mit Julia Keis und Marcus Wojtusik aus diesem Grund "Schnäppo" gegründet - eine Cashback-App.

Cashback-Angebote werden seit Langem immer populärer. Auch Werner hat bereits früher gerne auf einschlägige Dienste zurückgegriffen. "Schnäppchen sind doch immer spannend", meint er mit einem Lachen und erklärt weiter: "Es hat mich aber gestört, dass es Portale gab, die gute Angebote hatten. Um das Cashback einzulösen, musste man dann aber zu einem weiteren Anbieter wechseln." Und so sei den Gründern die Idee gekommen, dass es eigentlich schöner wäre, wenn es das in Kombination gäbe - also Angebot finden und das Cashback im gleichen Store sichern. "Und dann haben wir uns an die Entwicklung gemacht."

Der 32-Jährige stammt aus Hessen und kam der Arbeit wegen in die Schanz. Seit 2014 lebt er in Ingolstadt. Ihre Tätigkeiten in der Autoindustrie halfen den Dreien bei ihrem Vorhaben. Sie konnten alles selbst entwickeln, was nicht unwichtig war. Denn großes Kapital hatten sie nicht zur Verfügung. "Seit knapp einem Jahr sind wir nun online, gegründet hatten wir bereits im Juli 2019." Im Netz findet man das dazugehörige Portal. Hier sind bereits Schnäppchen und das mögliche Cashback einzusehen. Der Fokus habe laut Werner aber klar auf der App gelegen. Die ist in den üblichen App-Stores zu finden. Eine Anmeldung ist zunächst nicht erforderlich, um die Angebote zu checken. Wer allerdings etwas kaufen und die Vorteile nutzen will, muss sich registrieren, damit letztlich auch das Cashback zugeordnet werden könne, erklärt der Gründer.

Weitergereichte Provision

Doch was passiert im Hintergrund? "Wenn wir einen Verkauf über unser Angebot vermitteln, bekommen wir einen Anteil des Erlöses, welchen wir wiederum anteilig als Cashback an den Nutzer weiterreichen", erläutert Werner. Dabei werde nicht zwischen den Nutzern differenziert; wer kauft, ist egal. "Aber natürlich haben unsere Partner unterschiedliche Kategorien und auch die Cashback-Anteile sind von Partner zu Partner verschieden." Weiter ins Detail geht er nicht.

Wie das Start-up an "Partner" gekommen ist, klingt eigentlich simpel, wenn Werner es erklärt. Demnach gibt es bestimmte Netzwerke, in denen Anbieter und Händler vertreten sind. "Wir haben uns den Anbietern vorgestellt; erklärt, wer wir sind und was wir bieten." Dann entscheiden die Anbieter selbst, ob sie die neue Plattform nutzen wollen oder nicht. Natürlich hätte man zuvor geschaut, welche Produktgruppen gerade gefragt sind. Die Klassiker bleiben laut Werner die Bereiche Kleidung und Unterhaltungselektronik.

"Schnäppo" will aber nicht nur Handelsplatz sein. Werner beschreibt eine weitere Funktion der App: "Wer ein tolles Schnäppchen entdeckt, kann es bei uns einstellen und so teilen. Findet das Produkt dann Abnehmer, erhält der Nutzer, der es bei ,Schnäppo' eingestellt hat, einen Bonus." Die Gründer hoffen nun, dass das Netzwerk weiter wächst. Derzeit kämen pro Tag allein über Google-Suchanfragen mehrere hundert Nutzer auf die Seite, sagt Werner.

Was unterscheidet Cashback von Payback?

Cashback- und Payback-Angebote werden oft in den gleichen Topf geworfen, funktionieren aber in Wahrheit sehr verschieden. Den Begriff Payback verbinden viele sicher vor allem mit dem gleichnamigen Unternehmen aus München. Wer bei den angeschlossenen Partnern und Geschäften etwas einkauft, erhält einen Bonus in Form von Punkten. Hat man eine gewisse Summe an Punkten erreicht, gibt es eine Prämie - meist in Form von Rabatten oder Gutschriften. Payback erhält dafür bei jeder Nutzung der Systemkarte Daten über Geschäft, Datum, Preis und so weiter. Ähnliche Systeme gibt es unternehmensgebunden - etwa als Kundenkarte.

Im Gegensatz dazu laufen Cashback-Deals direkter ab. Kauft ein Kunde ein beworbenes Produkt, erhält der Händler eine Provision, die er in gewissen Anteilen an den Käufer weitergibt - in Form von Geld. Es handelt sich also um einen finanziellen Rabatt ganz ohne Punktesammeln. Zudem muss die Prämie nicht für den nächsten Einkauf genutzt werden. Der Rest ist der Umsatz des Anbieters.

DK

Christian Tamm