Schrobenhausen
Drei Monate Vollsperrung

Die Paarbrücke zwischen Schrobenhausen und Mühlried wird voraussichtlich im Sommer saniert

20.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:01 Uhr
Sanierungsfall: Die Paarbrücke zwischen Schrobenhausen und Mühlried muss erneuert werden. Die Bauarbeiten an der Brücke sowie an der Brücke über den Rollgraben plant das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen für den kommenden Sommer. Drei Monate wird die Kreisstraße dann wohl gesperrt werden müssen. −Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) Kein Jahr ohne Großbaustelle - im kommenden Sommer erwischt es vor allem wieder die Mühlrieder: Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen will die Paarbrücke zwischen Schrobenhausen und Mühlried sanieren. Etwa drei Monate wird die Kreisstraße ND7 dazu wohl gesperrt.

Die Paar- und die Rollgrabenbrücke müssen nach Worten von Markus Laumer, Sachgebietsleiter für den Hoch- und Tiefbau im Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen, komplett saniert werden. Die aus dem Jahr 1953 stammenden Bauwerke weise deutliche Schäden auf. Die Asphaltschichten über der Brückenkonstruktion seien porös und brüchig. Durch diese Risse sei in den vergangenen Jahren vor allem auch das mit Streusalz versetzte Tauwasser eingedrungen und habe die Straße deutlich in Mitleidenschaft gezogen.

Und nicht nur das, wie Laumer auf Anfrage erklärt. Inzwischen sind durch die Wasser-Streusalz-Mischung auch die unter der Kreisstraße liegenden Betonschichten der Brückenkonstruktion angegriffen worden. Untersuchungen haben laut Laumer ergeben, es bestehe die Gefahr, das auch die Stahlkonstruktion der Brücke Schaden nehme könnte. "Wir müssen etwas tun, sonst können wir die Brücke gleich neu bauen", sagt Laumer. Das würde ein Mehrfaches dessen kosten, was bislang für die Sanierungsarbeiten veranschlagt ist.

In der jüngsten nichtöffentlichen Sitzung des Kreisausschusses wurde der Auftrag für die Sanierungsarbeiten bereits vergeben, wie Laumer berichtet. Rund 500000 Euro sollen die Arbeiten kosten. Es sei denn, es geschähe noch etwas Unvorhergesehenes. "Vor der Hacke ist es dunkel", sagt Laumer. Niemand wisse bei einer Sanierung ganz genau, was sich um Untergrund an Überraschungen auftun könnte. Bis zum beweis des Gegenteils geht Laumer aber davon aus, dass alles laufen könnte wie geplant.

Das hat auch Auswirkungen auf die geplante Bauzeit. Die Sanierung soll nach den bisherigen Plänen am 24. Juni des kommenden Jahres beginnen. Rund zehn Wochen sind für die Bauarbeiten veranschlagt. Das ist im Vergleich zum schlimmsten anzunehmendem Fall - dem Neubau der brücke - noch harmlos. Denn der Neubau einer brücke würde nach Laumers Schätzung möglicherweise zu einer fast anderthalbjährigen Vollsperrung führen.

Gesperrt wird die Straße zwischen Mühlried und Schrobenhausen im kommenden Jahr voraussichtlich drei Monate. Denn, so Laumer: "Wenn wir da schon bauen, machen wir die Straßendecke auch neu." Soll heißen: Sobald die Brücke saniert ist, wird am Bridgnorth-Kreisel - dem ehemaligen Hubertuseck - eine neue Asphaltdecke aufgebracht. Auch die sich daran anschließende Straße zwischen Schrobenhausen und Mühlried bekommt dann eine neue Straßendecke, das sie in den vergangenen Jahren deutlich Unebenheiten aufweist. Was für Laumer auch kein Wunder ist, denn die Strecke wird täglich von rund 9000 Fahrzeugen genutzt. Nach Laumers Worten entspricht das dem Durchschnitt einer Bundesstraße.

Bei so vielen Fahrzeugen stellt sich die Frage, wo die während der Bauarbeiten entlangfahren? "Der Verkehr sucht sich seinen Weg", meint Laumer. Deshalb wird es keine großräumigen Umleitungen geben. Das Landratsamt wird die Umleitung über die Alte Dorfstraße in Mühlried und den Königslachener Weg in die Stadt und umgekehrt empfehlen, sagt Laumer heute.

Zu den direkt von der Baustelle Betroffenen gehört auch Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan - er wohnt in Mühlried und sein Arbeitsweg führt wie der vieler anderer täglich über die künftige Baustelle. "Ich bin alles andere als amüsiert", sagt Stephan. Doch gleichzeitig fragt er sich: "Was soll man machen?" Bevor die Bauarbeiten beginnen, müssten sich das Tiefbauamt des Landkreises und die Stadt nochmals zusammensetzen und die Details beraten. Immerhin handele es sich um eine hochfrequentierte Straße. Auch, wenn die Ergebnisse der Brückenuntersuchungen nicht immer positiv aussähen, so zeigten sie doch, wie wichtig sie seien. Wenn die Brücken nicht rechtzeitig saniert würden, gäbe es eines Tages riesige Probleme, sagt Stephan.

Jürgen Spindler