Pfaffenhofen
Drei Millionen Euro weniger für Investitionen

15.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:24 Uhr

Pfaffenhofen (iso) Der Schatten der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise fällt auch auf den Landkreis Pfaffenhofen, das wurde in der traditionellen Jahresschlusssitzung des Kreistags in Pörnbach deutlich.

Der amtierende Landrat Anton Westner betonte in seiner Ansprache, der Landkreis werde angesichts sinkender Einnahmen sich vordringlich auf seine Pflichtaufgaben konzentrieren müssen. Zwar sei die Arbeitslosenquote mit 2,6 Prozent im bundesweiten Vergleich sehr niedrig, aber die im Vergleich zum Vorjahr steigende Tendenz lasse aufhorchen.

2010 werden dem Landkreis voraussichtlich drei Millionen Euro weniger für Investitionen zur Verfügung stehen als im laufenden Haushaltsjahr, rechnete Westner vor, bedingt durch den Anstieg der Bezirksumlage (um 1,4 Prozentpunkte), von Sozialleistungen und den Ausgaben bei den Pflichtleistungen. Um den Gemeinden Investitionsspielräume zu erhalten, soll, wie berichtet, im kommenden Jahr die Kreisumlage mit einem Hebesatz von 42 Prozent stabil bleiben.

Bei der Klausurtagung Mitte November haben sich die Fraktionsvorsitzenden einstimmig auf die Devise geeinigt: "Absolute Vorfahrt für Bildung." Desalb sagte jetzt auch Westner: "Alle anderen Maßnahmen haben hinten anzustehen." Er nannte die Investitionen in die weiterführenden Schulen in diesem Jahr: die begonnene Generalsanierung und Erweiterung der Schwimmhalle Manching, die Generalsanierung der Dreifachsporthalle des Schyren-Gymnasiums, die energetischen Sanierungen der Berufsschule und der Landwirtschaftsschule – mit Gesamtkosten in den Jahren 2009 und 2020 mit rund zehn Millionen Euro. Dazu kommen Straßenbauprojekte (Ortsdurchfahrt Ehrenberg, Niederfelder Straße in Manching, PAF 14 Knodorf zur Landkreisgrenze Eichstätt sowie der Geh- und Radweg von Geisenhausen nach Geroldshausen mit Gesamtkosten 2009 und 2010 von rund 1,5 Millionen Euro.

Zu den geplanten Schulverbünden sagte Westner, dass die im Landkreis bestehenden Hauptschulen weiterhin mit einem eigenen Schulleiter und in der Zuständigkeit der jeweiligen Gemeinde als Sachaufwandsträger selbstständig bleiben werden, auch wenn sie sich mit Nachbarkommunen zu einem Schulverbund zusammenschließen.

Er hob die Landkreisinitiative "Ausbildung für alle (IAA) in Zusammenarbeit mit der Kolpingakademie hervor, derzeit würden hier 20 Jugendliche eine Einstiegsqualifizierung für eine Ausbildung erhalten. Hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung stellte Westner die Erweiterung des Wirtschaftsbeirats der Initiative Landkreis Management (ILM) unter Vorsitz von Bernd Huber heraus. Seit 1. Dezember wird die Arbeit des Gremiums auch von dem den neuen Sachbereichsleiter Wirtschaft am Landratsamt, Peter Beyer, unterstützt. Gute Fortschritte sieht Westner auch bei der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt (IRMA) – zahlreiche Projekte seien auch mit Beteiligung vieler Kreisräte initiiert worden, mit dem Ziel, die Region Ingolstadt an die Spitze zu bringen. Daneben betonte Westner das gute Ergebnis der Ilmtalklinik (PK berichtete) und die Stärkung der psychiatrischen Versorgung durch den benachbarten Neubau der Danuviusklinik. Westner dankte in diesem Rahmen auch Altlandrat Rudi Engelhard, der dieses Projekt maßgeblich auf den Weg gebracht habe. Auch das gute Wirtschaften des Abfallwirtschaftsbetriebs, dessen Überschüsse jetzt die nächsten drei Jahre in Form von Gebührensenkungen von durchschnittlich 14 Prozent an die Bürger weitergegeben werden können, hob Westner hervor.