Röttenbach
Drei Kommunen ziehen an einem Strang

Röttenbach, Georgensgmünd und Spalt gründen Gewerbepark Mittelfranken-Süd - Sechsköpfiger Verwaltungsrat

11.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:25 Uhr
Die Unterschriften besiegeln die Kooperation der drei Gemeinden. Thomas Schneider, Ben Schwarz und Udo Weingart (von links) heben den Gewerbepark Mittelfranken-Süd aus der Taufe. −Foto: Schrenk

Röttenbach (srk) Die Gemeinden Röttenbach und Georgensgmünd sowie die Stadt Spalt haben jetzt das Kummunalunternehmen Gewerbepark Mittelfranken-Süd offiziell aus der Taufe gehoben. Die Bürgermeister Thomas Schneider, Ben Schwarz und Udo Weingart unterzeichneten im Röttenbacher Rathaus den entsprechenden Vertrag zur Gründung des gemeinsamen Kommunalunternehmens.

Nach Aussage von Thomas Schneider liegen bereits bei allen drei Kommunen Anfragen nach zusätzlichen Gewerbeflächen vor. Der geplante Gewerbepark an der Staatsstraße zwischen Georgensgmünd und Spalt sei, so Schneider im Gespräch mit unserer Zeitung, für jede der drei Betreibergemeinden von Vorteil: Georgensgmünd profitiert von den zu erwartenden Grundsteuer- und Gewerbesteuereinnahmen und kann gleichzeitig seine statistischen Daten als Wirtschaftsstandort aufbessern. Röttenbach rechnet mit zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen, ohne eigene Flächen dafür ausweisen zu müssen. Und die Stadt Spalt sieht in dem gemeinsamen Unternehmen die Chance, durch die Anbindung an die Bundesstraße2 näher an den Wirtschaftsgroßraum Nürnberg-Fürth-Erlangen heranzurücken.

Der neue Gewerbepark ist als Sonderform eines kommunalen Unternehmens geplant. Im Verwaltungsrat sitzen sechs stimmberechtigte Mitglieder: Er besteht aus den drei Bürgermeistern sowie dem Gemeinderatsmitglied Konrad Frank (Röttenbach) und den stellvertretenden Bürgermeistern Alfred Zottmann (Spalt) und Georg Schiffermüller (Georgensgmünd). Dieser Rat bestimmt auch den Chef des Unternehmens, der jedoch nicht aus den Reihen des Verwaltungsrats kommen darf. Beschlüsse müssen im Rat mit einer Fünfsechstelmehrheit angenommen werden; das bedeutet , es kann keine Entscheidung gefällt werden, für die eine Gemeinde nicht ihr Plazet erteilt hat.

Das Kommunalunternehmen ist nicht insolvenzfähig; das bedeutet, dass die drei Gemeinden für ihr gemeinsames Unternehmen die volle Haftung übernehmen. Aufsichtsbehörde ist das Landratsamt in Roth. Zum Start haben alle drei Kommunen jeweils 150000 Euro als Einlage aufgebracht.

Ziel der unternehmerischen Tätigkeiten werden die Entwicklung und Vermarktung des Gewerbegebiets auf dem Areal im Süden der Gemeinde Georgensgmünd sein. Thomas Schneider wertete dieses erste gemeinsame Projekt der drei Kommunen als "Versuchsballon". Er schließt nicht aus, dass noch zusätzliche Gewerbegebiete entstehen könnten. Dabei sei man nicht abgeneigt, weitere Partner - also Nachbargemeinden - mit ins Boot zu holen. Der Gewerbepark Mittelfranken-Süd sei, so Schneider weiter, einmalig in Nordbayern.