Auch ein knappes Jahr nach dem Ende seiner Weltkarriere ist der ehemalige NBA-Basketballer Dirk Nowitzki bei Fans und Medien so populär wie eh und je.
Leon Draisaitls Bekanntheitsgrad dagegen dürfte außerhalb sportinteressierter Kreise noch eher gering sein - dabei wandelt der Kölner längst auf den Spuren Nowitzkis. In der NHL, der stärksten Eishockey-Liga der Welt, führt Draisaitl die Liste der besten Punktesammler mit großem Abstand an. In gut einem Monat könnte er der erste Deutsche sein, der die Art Ross Trophy als Hauptrunden-Topscorer erhält.
Die Statistiken des Mannes von den Edmonton Oilers sind überragend: Die zweite 100-Punkte-Saison in Folge ist bereits sicher, in insgesamt 430 NHL-Partien schaffte er 435 Punkte und nun im Spiel gegen Nashville seinen ersten Viererpack. Auch in der Defensive hat der Mittelstürmer sein Spiel deutlich verbessert. Von seinem kongenialen Sturmpartner Connor McDavid hat sich Draisaitl emanzipiert - als der Kanadier jüngst verletzt fehlte, riss der Deutsche das Geschehen noch stärker an sich. Es dürfte niemanden verwundern, sollte Draisaitl auch noch die Hart Trophy für den wertvollsten Spieler der regulären Saison einheimsen.
Um jedoch die Lücke zu Nowitzki zu schließen und irgendwann zu den Größten des deutschen Sports zu gehören, muss Draisaitl mit seinen Oilers den Stanley Cup gewinnen. Zeit ist genug: Nowitzki holte den NBA-Titel eine Woche vor seinem 33. Geburtstag - Draisaitl ist erst 24.
Alexander Petri
