Ehekirchen
Dorfsanierung könnte am Kirchplatz starten

Ab 2020 Umsetzung in allen Ortsteilen - Aufklärung von Amtsvertreter Hans Hiebl

06.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:07 Uhr

Ehekirchen (hbu) Seit 2012 ist die Dorferneuerung ein Thema in Ehekirchen, das kontinuierlich vorangebracht wird.

Damals wurde im Gemeinderat der Beschluss gefasst, innerhalb dieses Rahmens - und den damit verbundenen Fördermöglichkeiten - kleine und große Projekte im Gemeindegebiet zu realisieren. Jetzt sieht es so aus, als könne im Jahr 2020 die Umsetzung beginnen.

So zumindest wünscht es sich Hans Hiebl vom Amt für Ländliche Entwicklung in München (ALE). Im Gemeinderat hat er die möglichen Vorgehensweisen vorgestellt, eine Empfehlung ausgesprochen und den Ball an den Rat weitergegeben: Das Gremium muss entscheiden zwischen einfacher und umfassender Dorferneuerung und mit welchem Projekt tatsächlich begonnen wird. Hiebl, der die Dorfentwicklung in Ehekirchen von Anfang an begleitet, erinnert sich: "Von Beginn an gab es die Idee: Schauen wir doch alle 18 Ortsteile an. "

Das ist gemacht worden und mit Hilfe des Landschaftsplanungsbüros Herb aus Thierhaupten sind Arbeitskreise gebildet, Ideen gesammelt und ausgewertet worden und so sind eine Menge Vorschläge zusammen gekommen, was besser oder schöner gestaltet werden könnte. Oftmals, weiß Hiebl, geht es um einen eigenen Dorfplatz, manchmal um andere Ideen, die inzwischen von der Gemeinde und den Bürgern in Eigenregie umgesetzt worden sind.

Bei der einfachen Dorferneuerung stellt die Gemeinde quasi die Bauanträge für Einzelprojekte und das ALE gewährt Zuschüsse. Bei der umfassende Dorferneuerung ist das Verfahren auf den ersten Blick komplizierter, bietet aber laut Hiebl für eine Flächengemeinde wie Ehekirchen die günstigeren Rahmenbedingungen: Es wird eine Teilnehmergemeinschaft aus Bürgern gebildet, die einen Vorstand aus zwei Personen wählen. Das ALE begleitet und finanziert das jeweilige Projekt zu einem festgelegten Fördersatz und die Gemeinde muss einen Zuschuss gewähren. Hiebl sieht hier den Vorteil, dass mit einem Projekt begonnen werden kann, nach dessen Abschluss ein neuer Vorstand eingesetzt wird und damit ein neues Projekt gestartet. So könnte man sich durch alle 18 Ortsteile durcharbeiten, im Vorstand sind jeweils die Personen, die die Maßnahme in ihrem Gemeindeteil betreuen.

Zu jeder neuen Planung muss der Gemeinderat um Zustimmung gebeten werden und den Zuschuss genehmigen. So liegt letztlich die Entscheidung immer beim Rat, die Projekte können nach Dringlichkeit abgearbeitet werden und die Bürger des entsprechenden Ortsteils sind stets beteiligt. Hiebl beschreibt das Verfahren so: "Ein Kollege hat sich den Umriss der Gesamtgemeinde angesehen und gemeint, das sehe fast aus wie ein Schmetterling. Wenn man jetzt mit einem Projekt, zum Beispiel dem Kirchplatz in Ehekirchen anfängt, dann ist das die Puppe. Von dort aus geht die Entwicklung weiter, bis der Schmetterling sich voll entfaltet hat. "

Überhaupt hält er es für eine gute Idee, mit dem Kirchplatz in Ehekirchen zu beginnen. Da hätte man gleich Gemeinde und Pfarrei im Boot. Danach könne das nächste Projekt folgen. Bürgermeister Günter Gamisch dachte gleich an Dinkelshausen: "Ich kenne kaum eine Straße in schlechterem Zustand in unserer Gemeinde. " Auf Fragen aus dem Rat gab Hiebl Antworten, die bewiesen, dass er versucht, das Beste für die Gemeinden aus dem Programm herauszuholen. Fahrradwege etwa können nicht gefördert werden, wohl aber land- und forstwirtschaftliche Wege, die neben der Straße verlaufen. Wenn ein Projekt in der Flur ist, wie etwa ein Badeweiher, könne man das entsprechende Flurstück zum Ortsteil beiziehen und dann würde mit einem höheren Zuschuss nach Flurbereinigungsrichtlinien gefördert.

Nur zu genauen Fördersummen wollte er sich nicht äußern: "Wenn ich eine Zahl nenne, dann brennt die sich ein. " Ohnehin müsse die Gemeinde ja jedem neuen Projekt zustimmen und entscheidet damit ja auch, wieviel investiert wird. Das ALE hilft bei der Umsetzung. Den zeitlichen Rahmen schlug er wie folgt vor: "Wir beginnen heuer mit der Anordnung. Dann können wir 2019 mit den konkreten Planungen starten und 2020 dann mit der Umsetzung. " Jetzt ist es am Gemeinderat, über den einzuschlagenden Weg und das erste Projekt zu entscheiden.