Hilpoltstein (HK) Der im Volksmund als Direktvermarkterdorf bekannte Rohrer Ortsteil Gustenfelden nimmt in Sachen Direktvermarktung eine Vorreiterrolle ein. Im Rahmen eines informativen Gesprächs verschaffte sich Landrat Herbert Eckstein einen Überblick über die positive Entwicklung der ansässigen Hofläden und ließ sich auch für die Probleme der Direktvermarkter sensibilisieren.
Das 370 Einwohner umfassende Dorf Gustenfelden mit seinen fünf Hofläden kann auf einen großen Kundenstamm aus den regionalen Ballungsräumen Nürnberg, Schwabach und dem Landkreis Roth zählen. Gerade die unmittelbare Nähe der Hofläden zueinander lockt viele Kunden aus nah und fern in den Rohrer Ortsteil. "Im Supermarkt zieht man von Regal zu Regal, hier eben von Hofladen zu Hofladen", sagt Manfred Winkler, ein in Gustenfelden ansässiger Obstbauer. Zumal sich das Produktangebot der einzelnen Läden mehr ergänzt als dass es in Konkurrenz zueinander steht. Das Angebot reicht von regionalen Fleischspezialitäten, wie sie Metzgermeister Jürgen Rosskopf anbietet, bis hin zu regionalem Gemüse und Obsterzeugnissen wie sie auf Georg Bubs Obst- und Spargelhof zu finden sind.
Auch in der Direktvermarktung gehen die fünf Betreiber der Hofläden gemeinsame Wege. So wird im vierjährigen Turnus zusammen ein Dorffest in Gustenfelden ausgerichtet. Gemeinsame Werbeaktionen oder ein Internetauftritt zeigen ebenfalls die starke Vernetzung der einzelnen Direktvermarkter untereinander. Vor allem Stefan Winkler, Betreiber der so genannten Winklermühle und des zugehörigen Hofladens, geht in der Direktvermarktung ganz neue Wege. Mit einem zu seinem Hofladen gehörenden Café versucht er Kunden zum Verweilen im Dorf zu bewegen. Durch einen Seminarraum und Betriebsbesichtigungen der Produktionsstätten der Direktvermarkter sollen Interessierte nach Gustenfelden gelockt werden.
Allerdings haben auch die Direktvermarkter in Gustenfelden unter dem Strukturwandel innerhalb der Landwirtschaft und den fallenden Lebensmittelpreisen zu kämpfen. So könnte Manfred Wagner, Milchbauer, laut eigener Aussage sicherlich eine neue Arbeitskraft zur Unterstützung brauchen. Der derzeitige Milchpreis lasse dies aber nicht zu. Landrat Herbert Eckstein machte deutlich, was Direktvermarktung den Kunden bringt. Neben einer nachvollziehbaren Produktion könne sich der Kunde auf die kompetente Beratung der Verkäufer verlassen und erwerbe beste Qualität. Weitere Informationen sind im Internet unter www.gustenfelden.com und www.direktvermarkter-roth.de zu finden.
