Roth
Doppelter Prunk, doppelter Spaß

Der Rother Carneval Verein und die Schwarze Elf aus Schweinfurt lassen es in der Kulturfabrik krachen

10.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:31 Uhr
Josef Sturm
  −Foto: Sturm

Roth - Gaudi und Stimmung sind Trumpf bei der Doppelprunksitzung des Rother Carneval Vereins (RCV) schwarz-weiß mit der Schwarzen Elf aus Schweinfurt in der Kreisstadt Roth gewesen.

Inmitten der Gästeschar feierten Landrat Herbert Eckstein und Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer mit großem Spaß das närrische Spektakel kräftig mit.

Roth stand Kopf und ließ beim Höhepunkt der Session dem Faschingstrubel freien Lauf. "Hut ab vor der Manpower, die hinter dem RCV steckt, es ist nicht selbstverständlich, was hier abgeht", betonte Prinz Holger I. aus der Oberpfalz, der mit seiner Lieblichkeit, Daniela I. aus Mittelfranken, aufforderte, kräftig mitzufeiern und die Alltagssorgen zu vergessen.

Ein Höhepunkt jagte im fünfstündigen phänomenalen Programm den anderen, nachdem der Präsident der Schwarzen Elf verkündet hatte, dass es für sie ein Muss sei, nach Roth zu kommen und Elferrat Wolfgang Schulze-Thummes nach 20 Jahren als Büttenredner in Roth und insgesamt 50 Jahren aktive Büttenrednerzeit von Präsident Jochen Gürtler mit Dankesworten verabschiedet wurde.

Die Jüngsten der Krümelgarde bildeten mit ihrem Marschtanz den Auftakt für die tänzerischen und humorigen Darbietungen. Ihr Debüt in Roth meisterte daraufhin mit Bravour die neue Gruppe des Allersberger Faschingskomitees, die Teeniehexen, ehe Junioren-Tanzmariechen Lara Miederer ihr Können unter Beweis stellte und Jugendmariechen Wolke Bernritter auch bei ihrem erst zweiten Auftritt brillierte.

Als wahre Meister in der Bütt präsentierten sich Emanuela Ams und Aurelia Schattner, die sich auch von anfänglichen Technikproblemen nicht aus der Ruhe bringen ließen und aufzeigten, was es mit einem "Pupatier in the House" alles auf sich hat. Sie werden im BR-Fernsehen bei "Wehe wenn wir losgelassen" am Faschingssonntag zu sehen sein.

Begeisterungsstürme entfachte dann die Show der Hechtonia aus Berching. Nach dem eleganten Walzer des Prinzenpaares Lukas I. und Sabrina II. , gab es bei der bombigen Indianershow der Tanzgruppe kein Halten mehr. Unglaubliches zeigte die exzellente Truppe mit ihren meterhohen akrobatischen Figuren - gefeiert mit Szenenapplaus, Bravorufen und großen Ovationen.

Humorvoll ging es weiter mit dem Gastgeschenk des aus Kemnath stammenden Prinzen, Gstanzlsänger Lucky, dem "Schönsten von der Oberpfalz", der im "fränkischen Ausland" mit seinem Derblecken und frechen Trinksprüchen dafür sorgte, dass kein Auge trocken blieb. Nicht fehlen durften die Allersberger Flecklashexen, die einmal mehr für ihren furiosen Tanz stürmisch gefeiert wurden. Bestens aufgelegt zeigte sich das Publikum an diesem Abend, der noch so manches Highlight zu bieten hatte.

Für Gaudi sorgte die Jobsuche von Putzfrau Wilma Hofmann, die wegen der ihr unverständlichen englischen Ansagen von Personal-Job-Managerin Lea Schneck nachdrücklich ihren alten Ansprechpartner Gürtler forderte. Aber auch die zünftige Show "O'zapft is" mit den Wildecker Herzbuben, DJ Ötzi und vielen Stars mehr von The Crazy Chicken und die Bütt übers "Smarte Phon mit Verfolgungs-App" von Doris Paul gefiel beim Publikum.

Wunderschön anzusehen waren die Junioren- und Prinzengarde des RCV in ihren prachtvollen Kostümen, die mit ihren ausgezeichneten Marschtänzen ebenso verzauberten wie Wirbelwind Pauline Heckmann mit ihrem Solotanz. Mit einmaligen und fernsehreifen Showtänzen als "Schneiderlein" und "Zebras" im wilden Afrika begeisterten die beiden Garden weiter das Publikum ebenso wie die X-Dream-Formation mit ihrem Schautanz "The Greatest Showman".

Das Zepter gegen das Schautanzkostüm der Tochter tauschte zähneknirschend Prinz Holger mit seiner Prinzengarde, ehe die Prinzenpaare aus Schwabach und Berching mit den Rother Tollitäten zur Tanzrunde überleiteten und es weiterging im närrischen Geschehen. Schunkelrunden und Stimmungslieder durften ebenso nicht fehlen wie Ordensverleihungen an Freunde, Gönner und Senatoren, in deren Reihen Udo Wehrmann aufgenommen wurde. Froh über so viele Unterstützer zeigte sich Senatspräsidentin Karin Wieners-Zwingel. Der neue Senator erzählte, dass er über die Allersberger zum Fasching gekommen sei und vor allem die Jugendarbeit im RCV unterstüt- zen wolle. Mit der "Goldenen Elf" für besondere Verdienste um den Verein wurde weiter Jürgen Zwingel ausgezeichnet, der 1999/20 mit seiner Frau Karin RCV-Prinzenpaar war und jetzt Elferrat und aktiv bei der X-Dream-Formation ist.

Mit einer von lauten RCV-Helau-Rufen begleiteten Polonaise ging es schließlich durch den Saal zur ausgelassenen After-Show-Party im Foyer.

HK

Josef Sturm