Neuburg
Donauschwimmen ist abgesagt

Pegelstand zu hoch und riskant - Erster Ausfall seit 1970 - Ersatz Faschingsumzug?

23.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Das Schwimmen muss ausfallen. −Foto: Rein

Neuburg (r) Das Neuburger Donauschwimmen ist abgesagt - zum ersten Mal in 49 Jahren hat es die große Winterveranstaltung "erwischt". Der steigende Donaupegel hatte keine andere Wahl gelassen, erklärte Wasserwachtchef Matthias Brendel am Dienstag.

Das Massenbad mit über 2000 Teilnehmern aus ganz Deutschland hätte am kommenden Samstag stattfinden sollen. Angesichts der ansteigenden Donau geht die Neuburger Wasserwacht kein Risiko ein und zieht die Reißleine. Die 49. Auflage des Winterschwimmens wird ersatzlos abgesagt, denn ein neuer Termin lässt sich angesichts des weiten Teilnehmerkreises aus nahezu allen Bundesländern nicht finden.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling bedauert den erstmaligen Ausfall außerordentlich. "Aber angesichts der Wasserführung und der Schneeschmelze war es die einzig richtige Entscheidung", teilte der OB gestern aus seinem Skiort Sterzing mit. Bei milden Temperaturen "taut es auch dort überall."

Die Absage sei im Einvernehmen mit Stadt und Kraftwerksbetreiber Uniper getroffen worden, so Matthias Brendel. Zuvor war hin- und herüberlegt worden, eventuell mit kurzzeitigem Hochziehen der Wehre, die Flut etwas zurückzuhalten. Der steigende Donaupegel hat diese Überlegungen erübrigt. Am Dienstagabend erreichte die Donau mit 4,70 Meter bereits nahezu Hochwasser-Meldestufe 3. Nun ist Schmelzwasser aus den Alpen angekündigt. Vor allem Lech und Iller werden weitere Frachten heranbringen. Sie fließen wieder ab - zu spät für das Winterschwimmen.

Für die Neuburger Wasserwacht verpufft nun ein gewaltiger Organisationsaufwand. Ferner müssen die gemeldeten Teilnehmergruppen so weit als möglich sofort informiert werden. Und Routiniers wissen, dass eine Absage 2018 auch im kommenden Jahr einen "Knick" geben könnte. Dabei hatte es im Januar 2017 mit 2260 winterfesten Schwimmern einen neuen Teilnahmerekord gegeben.

Aber immerhin: Der Wasserwachtball am Samstag findet auf jeden Fall statt. Stadt und Wasserwacht versuchen außerdem als kleinen Ersatz, zu einem späteren Zeitpunkt möglicherweise einen Faschingsumzug durch die Stadt zu organisieren. Damit könnten die örtlichen Gruppen wenigstens ihre aufwendigen Aufbauten präsentieren. Vor allem die Oberhausener haben wieder allerlei Aufwand investiert.

Ein Umzug sofort am kommenden Samstag ist wegen der erheblichen Auflagen allerdings kaum möglich.