Hilpoltstein
Dominik Haußner muss die DJK Ammerthal verlassen

Bayernligist entscheidet sich trotz des sportlichen Höhenflugs gegen eine Vertragsverlängerung mit dem Hilpoltsteiner Trainer

08.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:34 Uhr
Ob Dominik Haußner noch einmal als Trainer der DJK Ammerthal an der Bande stehen wird, ist aktuell mehr als ungewiss. Der 41-Jährige verlässt nach dieser Saison den Bayernligisten. −Foto: Haußner

Hilpoltstein - Die DJK Ammerthal und der Hilpoltsteiner Trainer Dominik Haußner gehen nach dieser Saison getrennte Wege.

 

"Die Vorstandschaft der DJK Ammerthal hat in Abstimmung mit Sportdirektor Tobias Rösl die Entscheidung getroffen, dass der ab Juni 2018 geschlossene Zweijahresvertrag mit Dominik Haußner nicht verlängert wird und somit nach Ablauf der Saison 2019/20 endet", gab DJK-Sportvorstand Stefan Badura in einer Presseerklärung bekannt.

Als der Hilpoltsteiner Mitte März von Rösl in einem Gespräch über die Entscheidung des Vereins informiert wurde, zeigte er sich durchaus verwundert. "Es ist zwar richtig, dass mein Vertrag nur bis Ende der Saison 2019/20 galt, allerdings haben wir uns vor dieser Spielzeit bereits zusammengesetzt und da standen die Zeichen - zumindest aus meiner Sicht - eher auf Verlängerung. " Dafür sprach laut Haußner unter anderem, dass einige Spieler seines Ex-Vereines ASV Neumarkt insbesondere wegen ihm erst vor der Saison zur DJK Ammerthal gewechselt waren. "Viele von ihnen haben noch Vertrag für die kommende Saison 2020/21 und zeigten sich überrascht, als sie von meinem Abgang im Sommer erfuhren. Das war ja fast die halbe Mannschaft und die Spieler hatten natürlich gehofft, dass es mit mir weitergeht. " Gegenüber Haußner begründete Rösl die Entscheidung damit, dass der Verein sich umstrukturieren und wieder mehr auf Spieler und Verantwortliche aus der Region setzen wolle. "Das hat mich insofern auch etwas überrascht, da mir vor der Saison noch mitgeteilt wurde, dass die Region keine Spieler auf Bayernliganiveau hergebe und man diesen Weg darum für gut befinde. " Auch weil die Zeichen für Haußner auf Verlängerung standen, habe er im Winter Angebote von anderen Vereinen abgelehnt. "Ich hatte zwei, drei Gespräche, habe aber alles abgesagt. Die DJK Ammerthal hatte für mich Priorität. " Seltsam sei allerdings gewesen, dass der Verein in der Winterpause drei Leistungsträger ziehen ließ, ohne dass Haußner davor darüber informiert wurde.

Etwas enttäuscht zeigte sich der Hilpoltsteiner auch darüber, dass die Sportliche Leitung der DJK ihn erst Mitte März in die Planungen einweihte. "Das war natürlich sehr spät. Die meisten Vereine haben ihre Planungen für die kommende Saison zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlossen. Wenn man sich die Fluktuation an Trainern bei der DJK Ammerthal in den vergangenen Jahren anschaut, ist das allerdings vielleicht auch gar nicht so überraschend, dass mein Vertrag nicht verlängert wurde. " Letztlich entschied sich der Bayernligist aus der rund 2000 Einwohner zählenden Gemeinde im Landkreis Amberg-Sulzbach auch deswegen so, weil er Kosten sparen will. Jörg Gottfried, der aus der Region stammt und zurzeit die zweite Mannschaft der Ammerthaler in der A-Klasse trainiert, wird nach dieser Saison zum Cheftrainer des Bayernliga-Teams befördert.

Auch Haußners Co-Trainer Daniel Wolf wird die DJK nach Ende der laufenden Saison verlassen. Der ehemalige Regionalligaspieler wechselt zur neuen Saison als Spielertrainer zum FC Ezelsdorf, aktuell Tabellensiebter der Kreisliga Ost. Gut möglich, dass es auch in der Mannschaft zu einem großen Umbruch kommen wird.

Aus sportlicher Sicht zeigte sich Haußner mit seiner Zeit bei der DJK Ammerthal übrigens sehr zufrieden. "Wir haben bis jetzt eine super Saison gespielt. Ich war selbst ein bisschen überrascht, wie schnell sich die vielen Neuzugänge vor der Saison integriert haben und die Mannschaft zusammengewachsen ist. Auch die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, hat mir gefallen", sagt Haußner, der mit den Ammerthalern aktuell den fünften Platz belegt. "Mit diesem Team hätte ich mir in der kommenden Saison durchaus vorstellen können, sogar um die Plätze ganz vorne mitzuspielen. "

Ob der 41-Jährige überhaupt nochmal ins von Hilpoltstein rund 70 Kilometer entfernte Ammerthal zurückkehrt, ist ob der aktuellen Lage ohnehin ungewiss. "Ich glaube, dass es - wenn überhaupt - frühestens im Juni oder Juli mit der Saison weitergeht", sagt Haußner, der vor seiner Zeit in Ammerthal fünf Jahre erfolgreich den ASV Neumarkt trainierte und zuvor auch schon die (damaligen) Bezirksligisten TSV Berching und BSC Woffenbach coachte. Seiner Mannschaft hat er lediglich Ausdauertraining verordnet. "Training mit Ball oder Stabilisationsübungen machen meiner Meinung nach zurzeit wenig Sinn, da keiner weiß, wann es weitergeht. "

enc