Wolfsbuch
Dokument verrät Orgelgeschichte

16.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:15 Uhr

Bei Restaurierungsarbeiten entdeckte man im Inneren der Wolfsbucher Kirchenorgel ein historisches Schriftstück, das zum Großteil in lateinischer Sprache verfasst ist. - Foto: Patzelt

Wolfsbuch (DK) Vor genau 100 Jahren ließ die Pfarrgemeinde Wolfsbuch in der Andreaskirche eine neue Orgel einbauen. Der Anschaffungspreis betrug 3000 Mark. Bei Restaurierungsarbeiten wurde im Innern des Instruments ein historisches Schriftstück entdeckt.

Der Anschaffungspreis betrug 3000 Mark. "Dabei wurde das alte Gehäuse beibehalten und an Ort und Stelle dem Ausmaß der Orgel angepasst", ist in alten Aufzeichnungen des damalige Ortsgeistlichen Pfarrer Johann Baptist Schiesl sowie des Organisten und Lehrers August Röhl zu lesen.

Die Königin der Instrumente ist jedoch schon um einiges älter. Bei Restaurierungsarbeiten entdeckte man im Inneren der Orgel ein aufgeklebtes historisches Schriftstück, das zum größten Teil in lateinischer Sprache verfasst ist. Auf dem vergilbten Dokument ist übersetzt noch klar zu lesen, dass das Kircheninstrument "im Jahre 1750 nach der Geburt durch die jungfräuliche Mutter zur größeren Ehre Gottes und der göttlichen Jungfrau, des heiligen Johannes Evangelist sowie der heiligen Franziskus und Antonius entstand". Erbaut wurde die Orgel "durch die Kunst und das Werk des höchst bewährten Herrn Antonius Beyer, Bürger und Orgelbauer aus München". Dazu stellte "der gottesfürchtige Bruder" Georgius Parth 1740 als Novize zweihundert Gulden zur Verfügung. "Der hoch geschätzte und verehrte Herr Franziskus Antonius Laurentius Rauscher, Pfarrer in Hermannsdorf steuerte in einer wahrhaft freizügigen Geste dreißig Gulden bei", heißt es weiter in dem historischen Schriftstück.

Die Orgel muss sich zu dieser Zeit in der Stadt Dietfurt befunden haben, da sich auf dem Schriftstück "die Mitglieder des gegenwärtigen Konvents in Dietfurt" bei den großzügigen Spendern bedanken. Anschließend werden diese sogar namentlich genannt.

Danach sind mehrere Restaurierungsarbeiten aufgeführt. Anno 1807 reparierte Antonius Ehrlich, Orgelbauer aus Wisent, das Instrument und überprüfte die zahlreichen großen und kleinen Pfeifen. Im Jahre 1857 reinigte Joseph Fleischmann die Königin der Instrumente und umkleidete sie "mit einem neuen, losen Windbeutel". Ferner konstruierte der Orgelbauer aus Wettstetten bei Ingolstadt einen neuen Blasebalg.