Lenting
Döner im Freien nur bis 20 Uhr

Der Laden darf zwei Stunden länger geöffnet sein / Letzte Sitzung von Bürgermeister Wittmann

04.04.2012 | Stand 03.12.2020, 1:38 Uhr

Lenting (DK) Nach knapp zwei Stunden waren sämtliche Tagesordnungspunkte der Sitzung des Lentinger Gemeinderats am Dienstagabend abgearbeitet. Es waren die letzten, mit denen sich Bürgermeister Ludwig Wittmann (SPD) zu befassen hatte.

Wittmann, der am 19. April nach 18-jähriger Amtszeit seinen letzten Tag als Rathauschef hat und dann von seinem Parteifreund Christian Tauer abgelöst wird, nutzte deshalb die Gelegenheit zu ein paar persönlichen Worten. Er sei glücklich, in all den Jahren stets gesund gewesen zu sein und deshalb jede Sitzung persönlich habe halten können. Er bedankte sich bei den Gemeinderatsmitgliedern für den stets „vernünftigen Ton“ in dem Gremium sowie für die – wie er hoffte – auch finanziell immer verträglichen Entscheidungen. Sein Dank richtete sich aber auch an die zahlreichen treuen Besucher der Sitzungen, die damit ihr Interesse an der Entwicklung der Gemeinde dokumentierten.

Zuvor hatte Wittmann aber noch eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen. So ging es um einen Antrag auf eine Gaststättenerlaubnis für den „Lentinger Döner“ Am Schanzl 31, die auch den Ausschank alkoholischer Getränke beinhaltet. Der Betreiber möchte von 9 bis 22 Uhr öffnen, zudem vor dem Gebäude von 9 bis 21 Uhr sechs Tische mit je vier Stühlen aufstellen. Der Laden stellt laut Wittmann „eine neue Situation, aber auch gewisse Bereicherung“ dar, er werde gut angenommen. Eine Diskussion entzündete sich über die Öffnungszeiten und die Zahl der Tische im Freien. Schließlich befürwortete das Gremium einstimmig eine Öffnungszeit bis 22 Uhr im Innenbereich sowie mit 10:4 Stimmen das Aufstellen von vier Tischen mit je vier Stühlen auf der Terrasse, wo um 20 Uhr Ruhe herrschen muss. Ohne Gegenstimme wurde noch nachgeschoben, dass diese Erlaubnis zuerst auf ein Jahr befristet und stets widerruflich sei.

Einstimmig fiel auch das Votum für eine neue Straßenbeleuchtung am Rosenweg aus. Dort werden für 6260 Euro von E.ON Bayern an sieben Stellen 17-Watt-LED-Leuchten aufgestellt.

Die Führerscheinausbildung der Klasse C von fünf aktiven Dienst leistenden Feuerwehrleuten wird nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats mit einem Festbetrag von 1340 Euro bezuschusst. Die vom Kommandanten vorgeschlagenen Feuerwehrler müssen sich dafür als Gegenleistung unter anderem zu einem aktiven Dienst von mindestens sechs Jahren verpflichten.

An der Lessingstraße und am Goethering ist nach Aussage des Hauptausschusses die Wasserleitung zu gering dimensioniert und es gibt auch öfter Rohrbrüche. Jetzt soll die Leitung – mit Ausnahme des südlichen Stücks, das laut Wittmann eine eigene Maßnahme darstellt – erneuert werden. Alle Gemeinderatsmitglieder waren dafür, eine „beschränkte Ausschreibung“ mit sechs Firmen in die Wege zu leiten.

Durch die Kontaktaufnahme mit mehreren Ingenieurbüros werden auch Vorbereitungen getroffen für die Aufstellung eines Bebauungsplans für das „Gewerbegebiet Ost II“. Der scheidende Bürgermeister sieht die Gemeinde hier schon unter Zugzwang. Es müsse eine schnelle Entscheidung herbeigeführt werden für diesen Bereich, der vom jetzigen Gewerbegebiet im Süden und der künftigen Straße, die von der Autobahnausfahrt in Richtung Kösching gebaut wird, im Norden begrenzt wird.

Keine Probleme hatten die Räte mehr mit dem geplanten Bau eines Mehrfamilienhauses mit zehn Wohnungen und 15 Stellplätzen an der Hirschbergstraße 2, das laut Wittmann ursprünglich mit 14 Wohnungen konzipiert war.

Auf wenig Gegenliebe stieß dagegen der Antrag auf den Bau eines Mehrfamilienhauses mit sechs Wohneinheiten, sechs Garagen und vier Stellplätzen an der Fliederstraße 2. Der Rathauschef musste zwar zugeben, dass der Bebauungsplan dort schon „etwas durchlöchert“ sei, letztlich stimmten aber alle Ratsmitglieder mit einer Ausnahme wegen der Form der geplanten Dachgauben und der zu hohen Zahl der Wohneinheiten gegen den Antrag.

„Um nicht weiter zu verzögern“ wurden schließlich mehrere Nacharbeiten im Zusammenhang mit dem bereits eingeweihten Ersatz- und Erweiterungsbau der Volksschule in Höhe von insgesamt rund 25 000 Euro einstimmig genehmigt.