Ingolstadt
"document" der Stadtgeschichte

Eröffnung: Die Stadtmauer wird in der Wunderlkasematte vorgestellt

08.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:07 Uhr
Im Fünfeckturm der Wunderlkasematte erläutert (von links) Matthias Schickel, Vorsitzender des Historischen Vereins, OB Lösel, MdL Alfred Grob, Stadtrat Christian Lange und Alt-OB Peter Schnell das Stadtmodell der Architekturstudenten der TU München. −Foto: Eberl

Ingolstadt (peh) Geschichte außerhalb eines Museums an Original-Schauplätzen erlebbar zu machen: Das ist die Idee des "documente"-Konzepts, das in Regensburg an mehreren Stellen bereits erfolgreich umgesetzt wurde.

In der Wunderlkasematte ist gestern das erste "document" in Ingolstadt der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Im Fünfeckturm der historischen Anlage (es gab insgesamt nur drei in Ingolstadt) wird die Stadtmauer und ihre Geschichte über die Jahrhunderte hinweg vorgestellt.

Wie der gerade aus dem Urlaub zurückgekehrte OB Christian Lösel sagte, sei die beeindruckende Stadtmauer mit ihren 87 Türmen, von denen rund 50 noch erhalten sind, so etwas wie ein Alleinstellunsmerkmal für Ingolstadt gewesen. Das "documente"-Konzept, an dem eine Arbeitsgruppe des Historischen Vereins seit rund zwei Jahren arbeitet, solle die Bürger dazu bewegen, sich noch mehr mit ihrer Stadt zu identifizieren. Im Rahmen von Führungen sollen alle Interessierten auch die Möglichkeit haben, an Orte zu kommen, die sonst nicht zugänglich sind.

"Die Neugier auf die Stadtgeschichte wecken" - das ist laut Matthias Schickel, Vorsitzender des Historischen Vereins, ein weiteres Ziel. Es sei ein "niederschwelliges Angebot" und kein Museum. Wie Schickel ausdrücklich betonte, gehe es nicht um die Ziegelbastei selber, besser bekannt als Wunderlkasematte, über deren künftige Nutzung noch Ideen gefragt sind, sondern um die Stadtmauer. Im Inneren des Fünfeckturms wird daher auch an etlichen Schautafeln die Entwicklung der Befestigung erläutert. Außerdem ist das Modell der Stadt zu sehen, das Architekturstudenten der TU München erstellt haben (wir berichteten), sowie ein Drohnenflug über Ingolstadt.

Dieses erste "document" ist aber nur ein Anfang, weitere sollen folgen. Laut Schickel sind dies die Theatertiefgarage Ost, die früher einmal ein Schutzraum war, sowie der jüdische Friedhof. "Und die Liste ist jederzeit noch erweiterbar. "