Eichstätt
Doch wieder auf dem Platz

Der Ehekirchener Michael Panknin kehrt vorerst als spielender Co-Trainer zum VfB Eichstätt zurück

05.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:49 Uhr
Vielleicht bald nicht nur auf der Bank: Michael Panknin (links) will beim VfB Eichstätt um Trainer Markus Mattes auf den Platz zurückkehren. Dafür verlässt der 31-Jährige den FC Ehekirchen zeitweise. −Foto: Dengler

Eichstätt/Ehekirchen - (DK) 102-mal (74-mal in der Bayernliga und 28-mal in der Regionalliga) ist Michael Panknin bereits für den VfB Eichstätt aufgelaufen - und es scheint, als würden in nächster Zeit noch ein paar Spiele mehr dazukommen.

 

Der 31-Jährige hat sich nämlich während der Corona-Zwangspause dazu entschieden, seinen Spielerpass vom Südwest-Landesligisten FC Ehekirchen mit in die Domstadt zu bringen. Dort ist er fortan als spielender Co-Trainer tätig.

Der 1,76 Meter große Mittelfeldspieler macht auf dem Trainingsgelände in Eichstätt mit den "Jungs" also nicht mehr nur Athletik- oder Stabilitätsübungen und bespricht mit Trainer Markus Mattes die mögliche Aufstellung, sondern kämpft selbst um einen Platz im stark besetzten Mittelfeld mit Philipp Federl, Jonas Fries, Marcel Schelle oder Lucas Schraufstetter. "Die Konkurrenz ist groß und ich werde mich zunächst einmal hintenanstellen müssen. Theoretisch könnte ich auch Außenverteidiger spielen, aber auch da sind wir sehr gut besetzt", sagt Panknin.

Einen Interessenskonflikt aufgrund seiner Doppelfunktion sieht er persönlich nicht: "Ich bin in dieser Hinsicht recht entspannt und werde natürlich die Entscheidung des Cheftrainers akzeptieren. Von meiner Seite wird es keine Probleme geben, wenn andere Spieler den Vorzug erhalten. Ich sehe mich aber auch nicht als Notnagel, sondern möchte schon eine ordentliche Rolle spielen und Einsatzzeiten bekommen. " Cheftrainer Mattes schließt eine Sonderbehandlung für seinen Adjutanten derweil kategorisch aus. Er sagt: "Es wird noch immer nach dem Leistungsprinzip aufgestellt. " Panknin hat die Corona-Krise und das Fußball-Verbot genutzt, um seinen Akku wieder voll aufzuladen. "So viel Freizeit hatte ich noch nie in meinem Leben", so der 31-Jährige. Vor allem das vergangene Jahr hat viel Substanz und Kraft gekostet, da nämlich stand er Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat auf dem Platz: entweder als Co-Trainer beim VfB Eichstätt oder als Spieler beim Südwest-Landesligisten FC Ehekirchen.

"Ich habe schon mit mir gerungen, ob ich weiterhin beides mache. Dann aber kam ich zu der Einsicht, dass ich am Limit angekommen bin und meine Belastungsgrenze erreicht habe. Es ging einfach nicht mehr, beides zeitgleich mit 100 Prozent Engagement und Leidenschaft zu betreiben", berichtet Panknin, der an der Senefelder Schule in Treuchtlingen die Fächer Sport und Informatik unterrichtet.

Unter normalen Umständen hätte sich die äußerst zeitintensive Doppelbelastung von alleine erledigt. Panknin wäre in diesem Sommer als Spielertrainer ganz zum FC Ehekirchen zurückgekehrt. Doch der Dorfclub hat sich dazu entschieden, die Saison "2019/2021" mit dem bisherigen Trainer Gerhard Hildmann zu Ende zu bringen. "Wäre die Saison abgebrochen und neu begonnen worden, hätte Michael Panknin wie vereinbart seinen Dienst angetreten. Da die Spielzeit jedoch fortgeführt wird, bringen wir diese auch mit dem bisherigen Trainer zu Ende", sagt Ehekirchens Fußball-Abteilungsleiter Markus Bissinger. Und so muss sich Panknin also noch fast ein Jahr gedulden, bis er sein Projekt in Ehekirchen fortsetzen kann.

In seiner ersten Station als Spielertrainer hatte er den FCE nämlich zur Bezirksliga-Meisterschaft und damit in die Landesliga geführt. "Man weiß nie, was noch alles passiert und dazwischenkommt. Aber Stand jetzt verschiebt sich mein Engagement in Ehekirchen nur um ein Jahr", sagt er.

Seine Zukunft sieht Michael Panknin ohnehin im Trainergeschäft. "Ich möchte jetzt noch ein paar Jahre als Spielertrainer aktiv sein und dann als Trainer", sagt er. Deshalb hat sich der B-Lizenz-Inhaber in diesen Tagen und Wochen auch fußballerisch weitergebildet. In Online-Seminaren und Videokonferenzen erwirbt er derzeit die DFB-Elite-Jugendlizenz. Nebenher ist er viel Rennrad- oder Mountainbike gefahren, war in den Bergen und ging auch ab und zu zum Joggen oder Schwimmen. Nun - während der Vorbereitung auf den Re-Start - sind für ihn in der Sommer-Ferienzeit "höchstens Kurz-Trips geplant", wie er sagt. Denn die Konzentration gilt fortan wieder voll dem Fußball, wenn auch nicht mehr mit dem zeitlichen Aufwand wie bisher.

DK