Diskussion um Erweiterung der FH

21.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:33 Uhr
Die Fachhochschule Ingolstadt ist sehr beliebt. Nach der beschlossenen Erweiterung werden hier statt 2300 mehr als 4000 Studenten lernen. - Foto: Herbert −Foto: Herbert

Ingolstadt (DK) Die beschlossene Erweiterung der Fachhochschule (FH) um 1500 Studienplätze ist der Jungen Union aus Ingolstadt und den benachbarten Landkreisen zu wenig. Sie fordert 600 weitere Plätze. Die Landtagsabgeordnete Christine Haderthauer (CSU) hält das für einen Fehler.

Am 12. Juni hat das bayerische Kabinett beschlossen, die FH Ingolstadt von 1000 auf 2500 Plätze zu vergrößern. Profitieren sollen stark nachgefragten Studienzweige wie Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, und Fahrzeugtechnik. FH-Präsident Gunter Schweiger will aber auch neue Studienzweige etablieren, wie Luft- und Raumfahrttechnik und Mechatronik.

Das sei alles schön und gut, nur nicht genug, lautet der Tenor eines offenen Briefes, den Vertreter der Jungen Union in Eichstätt, Ingolstadt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen verfasst haben. Adressiert ist das Schreiben an sechs Landtagsabgeordnete aus der Region. "Wie Sie wissen, ist die derzeitige Kapazität der FH auf 1000 Studienplätze angelegt", heißt es in dem Brief. "Dem stehen im Wintersemester 2007/2008 rund 2300 eingeschriebene Studenten gegenüber." Daher sei der Plan, 1500 zusätzliche Studienplätze zu schaffen, schon heute nicht mehr ausreichend. "Ausgehend von den Prognosen bis 2012 sind, über die geplante Aufstockung hinaus, 600 weitere Studienplätze an der FH notwendig."

Das sieht Christine Haderhauer anders. Die Ingolstädter CSU-Landtagsabgeordnete gehörte zu jenen Parlamentariern, die die Erweiterung der FH forciert haben. "Die Junge Union macht da einen Fehler", sagt Haderhauer. "Sie geht davon aus, dass das Ausbauziel von 2500 Plätzen nur die derzeitige Belastung abfängt." Doch das sei nicht richtig. "Denn die Zahl der Plätze entspricht an keiner Universität in Bayern den Studentenzahlen."

Derzeit studieren 2300 Studenten an der FH, bei offiziell 1000 Plätzen. Und nach Angaben von FH-Präsident Schweiger ist sogar noch ein bisschen Luft. Die Gründe sind klar: Nicht alle Studenten sind gleichzeitig an der FH. Die einen besuchen Lehrveranstaltungen am Vormittag, andere am Abend. Wieder andere machen Praktika oder sind aus anderen Gründen verhindert. Nach der beschlossenen Aufstockung auf 2500 Plätze werden deswegen gut 4000 Studenten an der FH studieren können.

"Ziel der FH war eine Verdopplung der Studienplätze", sagt Haderthauer. Das Kabinett habe dieses Ziel mit der Aufstockung von 1000 auf 2500 Plätze übertroffen. Damit habe die Politik ihre Aufgaben mehr als erfüllt. Nun müsse die FH die weitere Entwicklung abwarten. "Außerdem müssen wir mit Augenmaß vorgehen, um die ausgezeichnete Qualität der Lehre an der FH zu halten." Denn bei einer zusätzlichen Erweiterung bestünde die Gefahr, dass der Standard sinke.