Plankstetten
Direkter Draht der Jugend zur Politik

KLJB-Dialog mit Staatssekretär Füracker im Kloster Plankstetten – 900 Ortsgruppen setzen sich für lebendiges Landleben ein

06.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:35 Uhr

Den Dialog mit dem Jugendverband KLJB will Staatssekretär Albert Füracker vom Heimatministerium auch in Zukunft weiterführen - Foto: Schmidt

Plankstetten/Greding (ktk) Ehrenamtlich aktiv, politisch interessiert und sehr engagiert für die Zukunft auf dem Land: So hat sich jetzt die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) bei einer Fachveranstaltung im Kloster Plankstetten im Gespräch mit Albert Füracker gezeigt, dem Staatssekretär im bayerischen Finanz- und Heimatministerium. Dieser zeigte sich erfreut über diese Form der Jugendbeteiligung und sagte zu, den Dialog mit dem Jugendverband fortzuführen.

Mit dabei waren auch Diskutanten aus dem südlichen Landkreis Roth, die Moderation der Gesprächsrunde hatte die ehemalige KLJB-Diözesanvorsitzende Vroni Hallmeier aus Pollenfeld übernommen. Ihr gelang es, einen lebhaften Meinungsaustausch in Gang zu bringen.

Albert Füracker verwies vor allem auf die sogenannte Heimatstrategie der Staatsregierung: „Die Umsetzung des Verfassungsauftrags zur Förderung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsverhältnisse in ganz Bayern ist unser vorrangiges Ziel im Heimatministerium. Es darf kein Bayern der zwei Geschwindigkeiten geben“, sagte er. Der KLJB-Landesvorsitzende Andreas Deutinger attestierte, dass mit dem neuen Heimatministerium und der Enquetekommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse in Bayern“ sich etwas für die ländlichen Räume bewege. „Wir als KLJB begleiten diese Arbeit und werden auch in der Jugendanhörung der Enquete-Kommission im Landtag im Februar unsere Positionen für eine nachhaltige Landesentwicklung vorbringen.“ Einige der KLJB wichtigen Punkte wie die Integration vor Ort und die Jugendbeteiligung in der Dorf- und Landesentwicklung würden in weiteren Gesprächen zwischen dem KLJB-Landesvorstand und der Staatsregierung konkretisiert.

Die Dialogveranstaltung war von 15 KLJB-Verantwortlichen aus ganz Bayern gut vorbereitet worden. Thomas Schmidt aus Kraftsbuch, heute Jugendsprecher des Gredinger Stadtrats und ehemaliger KLJB-Landesvorsitzender, brachte Erfahrungen aus der Kommunalpolitik ein. Zunächst setzten sich die jungen Leute in Arbeitsgruppen zusammen und wählten aus den politischen Positionen und Leitlinien der KLJB auf Landesebene die Punkte aus, die sie im Gespräch mit Füracker thematisieren wollten: mehr Mitsprache der Jugendlichen bei der Bewältigung des demografischen Wandels, Mobilität auf dem Land und Integration. Mit konkreten Beispielen aus der eigenen Erfahrung kamen dann die Anliegen zur Sprache.

„Dabei wurde klar, was Faktoren sind, die uns und Zugewanderten eine Heimat geben: Dass wir unsere Dörfer selbst gestalten können, eigene Jugendorte haben und einfach auch Raum für Ehrenamt, Freizeit und jugendliche Kreativität bleibt“, resümierte Johannes Baumann aus Laibstadt. Die Politik könne hier mit Anreizen und Koordination gute Rahmenbedingungen setzen, „den Rest setzen wir selbst in Bewegung“, sagte der 24-Jährige.

Auf der anderen Seite stimmte Staatssekretär Füracker der grundsätzlichen Richtung der KLJB zu: „Heimat ist die Möglichkeit, eine Kommune so zu gestalten, dass die Menschen vor Ort bleiben. Und besonders die Jugend soll eingeladen werden, in der Heimat zu bleiben – oder zurückzukehren.“ Laut dem Politiker werden beim Regionalmanagement viele Möglichkeiten für Verbände – wie etwa die KLJB – geboten, sich zu beteiligen.

„Ich bin positiv überrascht über die wertschätzende Art der Diskussion“, sagte Johannes Baumann aus Laibstadt nach der Diskussion. Er hätte nicht gedacht, dass sich ein Staatssekretär mit zwei gut vorbereiteten Referentinnen so intensiv mit den Anliegen von Vertretern der Landjugend aus ganz Bayern beschäftigt. So habe er unter anderem erfahren, dass sich das Heimatministerium vor allem als das Ministerium der Kommunen sehe. Ein Beispiel hierfür sei aktuell die Förderung des Breitbandausbaus auch in unserer Region, so Baumann.

Ähnlich fiel das Fazit der Landesvorsitzenden Ramona Friedrich über die in dieser Form bisher einmalige Fachveranstaltung aus: „Für uns war es eine tolle Gelegenheit, unsere Positionen direkt an die politisch Verantwortlichen in der Staatsregierung zu bringen. Wir kennen uns gut auf dem Land aus und setzen uns in über 900 Ortsgruppen der Landjugend für ein lebendiges Dorfleben ein.“