Eichstätt
Diözesangruppe: Seminar für Flüchtlinge öffnen

30.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Eichstätt (DK) Die Diözesangruppe „Wir sind Kirche“ fordert den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke nach über einem Jahr noch einmal auf, die leer stehenden Räume im Eichstätter Priesterseminar für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen.

Angesichts der anhaltenden Zahl von Flüchtlingen und des bevorstehenden Winters könne das Bistum seine nicht ausgeschöpften räumlichen Kapazitäten nutzen. Derzeit bietet sich das Priesterseminar einer Mitteilung von „Wir sind Kirche“ zufolge als Tagungsbetrieb an. In Anbetracht der Notsituation bei den Flüchtlingen äußert die Diözesangruppe Unverständnis darüber, dass die „Prioritäten bei der Raumnutzung nicht genug den Flüchtlingen gelten“. Das Bistum verfüge über ausreichend andere Bildungshäuser.

Zwar hat Bischof Hanke vor einem Jahr das freistehende Gebäude der ehemaligen Maria-Ward-Realschule als Erstunterkunft für Flüchtlinge der Regierung von Oberbayern zur Verfügung gestellt, doch die Möglichkeiten seien noch nicht ausgeschöpft. Hanke sollte den aufrüttelnden Worten von Papst Franziskus und seines Passauer Bischofskollegen folgen, der in diesen Tagen von einer „humanitären Katastrophe, deren Ende oder Abschwächen noch nicht abzusehen ist“, gesprochen hat. So stellt das Bistum Passau ein Stockwerk im Priesterseminar für Flüchtlinge zur Verfügung. Das Bistum Passau nimmt „drastische Raumzusammenlegungen“ und Einschränkungen im Arbeitsalltag kirchlicher Stellen in Kauf, teilt „Wir sind Kirche“ mit.

Gleichzeitig sollten nicht nur Appelle an die Pfarrgemeinden erfolgen, Wohnraum zur Verfügung zu stellen erfolgen, sondern auch die Möglichkeiten in Pfarrhäusern beziehungsweise ehemaligen Pfarrhäusern überprüft werden. Zu denken sei zum Beispiel an das ehemalige Pfarrhaus in Gunzenheim, in dem Bischof Walter Mixa residiert.