Neuburg
Digitales Museum

"Psalterium von Bergen" als erstes Objekt des Historischen Vereins Neuburg in Online-Datenbank "Bavarikon"

18.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:00 Uhr
Das Pulverhorn Ottheinrichs aus der Graßegger-Sammlung soll in der Online-Plattform "Bavarikon" präsentiert werden - wie bereits das "Psalterium von Bergen" (rechts). −Foto: HV/Screenshot: DK

Neuburg (smo) Das "Psalterium von Bergen" ist in den digitalisierten Bestand des Projektes "Bavarikon" aufgenommen worden.

In diesem Internetportal, das vom Freistaat Bayern betrieben wird, werden Kunst-, Kultur- und Wissensschätze aus Einrichtungen in Bayern präsentiert - und wenn es nach Stadtmuseumsleiter Michael Teichmann geht, sollen noch viel mehr Objekte aus dem Bestand des Historischen Vereins in diese Datenbank eingepflegt werden. "Wir haben einen Großantrag gestellt, 120 weitere Objekte dort zu präsentieren. " Diesem ist mittlerweile entsprochen worden, man könne das Ganze fortsetzen, so Teichmann.

Von sich aus könnte der Historische Verein so ein Projekt nicht stemmen, zumal dadurch auch eine gute Aufarbeitung der Depotobjekte möglich sei, erklärt Teichmann. Mittlerweile sind dort bereits fast 100000 Bilder, 60000 Texte und einige Videos abrufbar. Neben der bayerischen Staatsbibliothek, der Archäologischen Staatssammlung und verschiedenen Kunstsammlungen gehört mit dem "Psalterium von Bergen" nun auch der Historische Verein Neuburg zu den Kooperationspartnern der 2013 online gegangenen Website.

Teichmann hat auch noch eine weitere Idee: Möglicherweise könnte man so auch die umfassende Sammlung des HV-Mitgründers Joseph Benedikt Graßegger einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen - ohne dass man ins Museum gehen muss. Und: Es gibt auch die Möglichkeit sogenannter 3D-Scans, so dass man die Objekte auch "rundherum" anschauen könnte. Auf der Website klickt man sich dann durch die Ausstellungsobjekte und bekommt entsprechende Beschreibungen geliefert.

Ein Objekt wäre beispielsweise das von Graßegger erworbene Pulverhorn Ottheinrichs. Dabei handelt es sich laut Teichmann um ein Horn, das aus einem Hirschgeweih geschnitzt wurde. Das zwischen grotesker und figürlicher Ornamentik eingravierte Pfälzer Wappen sowie das Monogramm Ottheinrichs weisen auf den ersten Herrscher des Fürstentums der "Jungen Pfalz", für den es laut Datierung im Jahr 1552 angefertigt wurde. Das Original ist im Schlossmuseums-Trakt zum Fürstentum Pfalz-Neuburg ausgestellt. "Es wäre reizvoll, von dem Pulverhorn sowie weiteren dreidimensionalen Sammlungsstücken 3D-Scans anfertigen zu lassen, die dann über bavarikon gezeigt werden könnten", so Teichmann.