Greding (HK) "Ein Fest für jedermann" war das Motto - ein Fest für jedermann und -frau war es.
Denn am Gredinger Grillplatz haben sich am Wochenende Jung wie Alt, Männer wie Frauen, Biker wie Nicht-Biker aus Nah und Fern getummelt, um gemeinsam das 40-jährige Bestehen des Motorradclubs zu feiern.
Denn feiern können sie, die mittlerweile 60 Mitglieder des MRC Greding. Bei ihrem großen Jubiläum ließen sie sich nicht lumpen und haben gleich drei Bands für den Samstagabend organisiert. Das Wetter zeigte sich traditionell - wie immer von seiner schlechten Seite: Denn die MRC-Treffen, die seit 15 Jahren am Grillplatz Greding stattfinden, waren von Anfang an für ihr miserables Wetter bekannt. So auch in diesem Jahr.
"Eigentlich wäre noch ein Bull Riding geplant gewesen, aber was soll's", sagte stellvertretender Vorsitzender Sebastian Meyer trocken und zuckte mit den Schultern. Die Club-Mitglieder, die man an ihren blauen Pullovern mit gelber Beschriftung oder alternativ an den rockigen, selbstgestalteten Lederjacken und -westen mit MRC-Logo erkannte, nahmen es locker. Denn das Programm, das sie für dieses Jahr vorbereite hatten, trotzte sowieso allen Temperaturen.
Am Freitagabend ging es gemütlich mit Grillfest los: Zu akustischer Musik saßen Gastgeber und Gäste zusammen, sangen, tranken an der Bar, aßen und unterhielten sich über die vergangenen vier Jahrzehnte Vereinsgeschichte. 1979 gegründet, treffen sich die Mitglieder nicht nur für Motorradtouren, sondern veranstalten auch eigene Grillfeste, treffen sich zum Schlittenfahren, Kegeln, organisieren Skifahrten, gehen beim Faschingsumzug mit, betreuen die Hüpfburg beim Altstadtfest und beteiligen sich mit Ständen an den Gredinger Märkten, allen voran am Gredinger Weihnachtsmarkt.
"Der MRC war der erste Verein, der noch bevor es den Weihnachtsmarkt in Greding gab, Plätzchen am Marktplatz verkauft hat", betonte Roland Preischl alias "Papa", der bereits seit 18 Jahren eine Art "Vaterrolle" im Verein innehat. Hüpfburgen und Plätzchenverkauf - passt das denn zum "harten Biker"-Image? Genau hier hakte Preischl ein: "Wir sind ein Verein aus der Mitte der Bevölkerung. Und genau das wollen wir an diesem Jubiläumsfest noch einmal zeigen. Motorradclubs haben oft einen negativen Ruf - viele denken da an Rocker. Wir sind im Grunde ganz liebe Kerle und Frauen", betonte Preischl. Sebastian Meyer stimmte ihm zu: "Dieses Fest ist wirklich für alle da. " Das Motto soll Programm sein. Und so gab es am Samstagnachmittag einen Festgottesdienst mit Kaplan Dominik Pillmayer sowie Kaffee und Kuchen - und natürlich: Steaks. "Für die sind wir bekannt, mit kräftig Zwiebeln", sagte Preischl strahlend.
Seit September hatten sie bereits das dreitägige Open Air mit Live-Bands und Barbetrieb geplant. Zwar musste der Hauptakt - die "Tripping Flowers" aus Italien kurzfristig absagen - ein Ersatz war jedoch schnell gefunden. Und so brachten am Samstagabend die Bands Jam Beat aus Stuttgart, Blacktory aus Obermässing und El Carpintero aus Würzburg das vollbesetzte Festzelt ordentlich zum Beben. Die Stimmung war locker und ausgelassen, jeder - egal ob mit Bikerjacke oder Blümchenbluse - wurde offen empfangen. Und auch das zeichnet diesen Verein aus: "Hier muss keiner was - alles ist komplett freiwillig", warf Preischl immer wieder ein. "Jeder, der möchte, darf sich beteiligen, aber niemand muss - das ist wirklich besonders! "
Viola Neue
Aus dem Open Air wurde ein Konzert im Zelt, gefallen hat es den vielen Besuchern trotzdem. -Foto: Foto: Neue
