Eichstätt
Die Zwei von der Funkstelle

19.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:48 Uhr

Betont lässig, ganz im Stil des Albums: Patrick Schwenkel und Björn Elsner. - Foto: awr

Eichstätt (awr) "The Outer State & The Inner Truth". Das neue Studioalbum der Aalener Funkband ist eine zweigeteilte funkig-elektronische Klangkiste, die viel Spaß macht und durch ihre Vielfalt überrascht – herausgebracht hat die Platte das Eichstätter Non-Profit Label Cosmic Gates Records.

Bereits zwei Mal war die Duck-Show auf Eichstätter Bühnen zu Gast. So nennt sich die Live-Umsetzung der Studioalben, bei der eine Vielzahl an Musikern mitwirken. Im Kern besteht die Band nämlich nur aus Duck One und Duck Two, wohinter sich die Songschreiber Björn Elsner und Patrick Schwenkel verbergen. Der starke Bezug zu Eichstätt ergibt sich bei den Aalenern daraus, dass Schlagzeuger der Duck-Show, Fabian Kolb, hier studiert hat. Der erste Track "The Upper Floor (Elevator Theme I)" führt den Zuhörer in die obere Etage, den extrovertierten Bereich ("The Outer State"), wo die Leute tanzen. Die Stimmung ist locker, eine Gitarre schrammelt lässig ein paar Akkorde, ein Trompete ertönt und der Bass brummt angenehm wie der Motor des Schiffes, das vielleicht gerade vorüber fährt. Ein Synthesizer schiebt kurze und knarzige Impulse zu programmierten Beats, bis irgendwann ein Funk-Riff losgeht. "Transilvanian Horror Tweed Party" ist vielleicht der stärkste Track der Platte: Schweineorgel, Gitarrensolo, Bass-Linien mit nicht wenig Groove, genau richtig quietschende Trompeteneinwürfe und eine angenehme Kopfstimme des Gastsängers Sascha Schmidt machen wirklich Spaß.

Lediglich die auf der gesamten Platte durchgehend programmierten Beats geben einigen Stücken einen etwas unbeweglichen, mechanischen Beigeschmack, was den insgesamt positiven Eindruck der Kompositionen schmälert.

Der zweite, introvertiertere Abschnitt des Albums "The Inner Truth" steigt mit dem atmosphärischen "Factory 12B" ein. Ein Klangwerk, in dem Synthesizer eine bestimmte Stimmung erzeugen, ähnlich dem Lauschen der Geräusche eines brodelnden Kessels, während Gitarrennoten wie Dämpfe daraus empor steigen. Das nächste Stück "Leaving Los Angeles" steht dann ganz im Zeichen der Schönheit der Melancholie. Neben dem wieder auftauchenden "Elevator Theme II", diesmal unter dem Titel "The Ground Floor", das allmählich zum sanften Ausklingen der Platte hinführt, ist mit dem in Richtung akustische Folk-Ballade gehenden "Mama" noch ein weiterer Hit des Albums gelungen.

"Mollys Call by the Mission Bell" beendet die musikalische Klangkiste dann durch verspielte sowie langsame Gitarrenläufe und hinterlässt mit Sicherheit einen verwirrten Zuhörer, der sich fragt, was er da genau im Einzelnen alles gehört hat.

Wer sich "The Outer State&The Inner Truth" anhören will, kann das ganz einfach: Auf der Homepage des Labels Cosmic Gates Records ist das Album per Download umsonst zu bekommen: cosmicgatesrecords.wordpress.com/.