Beilngries
Die Zukunft der Dörfer

Beim Gemeindeentwicklungskonzept der Stadt Beilngries stehen die nächsten wichtigen Schritte an

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr
Ein lebenswerter Wohnraum für Jung und Alt sollen die Dörfer der Großgemeinde Beilngries auch in Zukunft bleiben. Um dafür die entsprechenden Leitlinien vorzugeben, erstellt die Stadt Beilngries derzeit in Zusammenarbeit mit mehreren Planungsbüros das sogenannte Gemeindeentwicklungskonzept. −Foto: Nikolaus Rieger

Beilngries (DK) Eine lange Liste an Ideen und Wünschen ist entstanden, als im Frühjahr die Dorfbewohner in der Gemeinde Beilngries ihre Ortsteilspaziergänge absolvierten. Seitdem ist es ruhig geworden um das Gemeindeentwicklungskonzept. Unsere Zeitung hat nachgefragt, wie es jetzt weitergeht.

Wie sollen sich die Dörfer der Großgemeinde Beilngries in den kommenden Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten entwickeln? Unter diese weitreichende Frage hat die Stadt Beilngries ihre Anstrengungen zur Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzeptes (GEK) gestellt. Man will Leitlinien für die Projekte der Zukunft aufstellen, die Dörfer lebenswert erhalten – und durch einen gelungenen Abschluss des Konzeptes sicherstellen, dass Fördergelder für entsprechende Vorhaben fließen. Unterstützt wird die Stadt von drei Planungsbüros.

Um mit dem Konzept nicht an den Vorstellungen der Bürger vorbeizuarbeiten, wurden im Frühjahr sogenannte Ortsteilspaziergänge angesetzt (wir berichteten) . In allen Dörfern rund um Beilngries hatten die Menschen die Gelegenheit, die Fachleute zu den Orten zu führen, wo ihrer Meinung nach der Schuh drückt. Zudem durften Wünsche und Ideen vorgebracht werden. Wenig überraschend entstand eine sehr lange Liste mit Themen, die von Umgestaltungen der Dorfplätze über bessere Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr bis hin zu Verkehrsverlagerungen reichten.

Diese lange Liste ist auch der Grund, weshalb die Bürger nun seit Monaten nicht mehr viel gehört haben in Sachen GEK. Die Planungsbüros befassten sich eingehend mit den Vorschlägen, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger jetzt auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte. Vor Kurzem fand ein Treffen von Planern und Stadtverwaltung statt, bei dem über Möglichkeiten der Projektbündelung sowie über eine Priorisierung der Vorhaben gesprochen wurde. Denn klar ist auch: Nicht alles kann sofort umgesetzt werden. Die Liste müsste vielmehr über einen Zeitraum von vielen Jahren abgearbeitet werden. Anfang November wird nun noch einmal in großer Runde – mit Ortssprechern und Stadträten – erörtert, wie man hinsichtlich der Priorisierung vorgehen möchte, so die Information des Gemeindeoberhauptes. Da werde man sicherlich noch einigen Diskussionsbedarf haben, so seine Einschätzung.

Im Anschluss wird es dann für die Bürger wieder spannend. Beim Reigen der Bürgerversammlungen, der voraussichtlich am 8. November startet, werde man sicherlich auch über die jeweiligen Wünsche und Ideen der Dorfbewohner sprechen, so Anetsbergers Einschätzung.

Abgeschlossen ist der Entwicklungsprozess des GEK damit aber immer noch nicht. Zu gegebener Zeit werde man die Gesamtplanung auch noch einmal im Stadtrat erörtern, lässt der Bürgermeister wissen. Zudem hat das GEK noch eine weitere Komponente. Die Stadt musste nicht zuletzt deshalb, um weiterhin neues Bauland ausweisen zu können, diejenigen Personen anschreiben, die innerhalb der Ortschaften Grundstücke oder Gebäude besitzen, die nicht genutzt werden. Auf diesem Weg soll der baupolitischen Zielvorgabe „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ Rechnung getragen werden. „Das Ergebnis dieser Abfrage ist relativ eindeutig ausgefallen“, teilte Anetsberger mit. Der Großteil der Grundbesitzer habe kein gesteigertes Interesse daran geäußert, den Besitz zu veräußern und für eine neue Nutzung zur Verfügung zu stellen. Vielmehr werde das Grundstück oder das Gebäude als Wertanlage betrachtet, die man derzeit nicht aufgeben möchte. Zumindest in einigen Fällen sei aber auch Gesprächsbereitschaft geäußert worden, so die Mitteilung des Bürgermeisters. Gemeinsam mit den Stadträten werde er auf absehbare Zeit einen Kurs festlegen, wie man bei diesem Thema weiter vorgehen wolle. Die Zukunft der Dörfer – so viel steht fest – wird für die Lokalpolitiker noch so manche Herausforderung mit sich bringen.