Ingolstadt
Die Zeit der Ungewissheit endet

Pfarrei St. Augustin sehnt Entscheidung über Zukunft der Kirchen herbei und feiert im Monikaviertel

14.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Ingolstadt (DK) Dieses Wochenende ist ein Grund zum Feiern, doch die Verantwortlichen in der Pfarrei St. Augustin blicken auch schon auf die nächste Woche voraus. Dann steht ein Gesprächstermin beim Bistum in Eichstätt an. Kurz darauf soll die Entscheidung fallen, wie es mit den Kirchen weitergeht.

Seit einigen Wochen hat sich Pfarrer Erich Schredl schon einen speziellen Schlusssegen bei seinen Gottesdiensten angeeignet. Er schließt in die Wünsche ausdrücklich "die Entscheidungsträger in Eichstätt" mit ein. Er bittet zusammen mit den Gläubigen darum, "dass die Entscheidungen, die sie bald fällen, klug und zukunftsweisend sind". In diesem Tenor wird es der Augustinpfarrer auch an diesem Sonntag halten, wenn er den Festgottesdienst zum 30-jährigen Bestehen der Monika-Kirche zelebrieren wird, die auch zu seiner Pfarrei gehört. Dieses ganze Wochenende steht die kleine Kirche im nach ihr benannten Ingolstädter Viertel an der Donau im Mittelpunkt der Feierlichkeiten (siehe Kasten). Und beim Weinfest beziehungsweise beim Stehempfang wird sicherlich zu den Gesprächsthemen gehören, wie es denn nun weitergeht.

Am nächsten Donnerstag erfahren die Augustiner vielleicht ein bisschen mehr, wenn sie zu einem Gesprächstermin in Eichstätt eingeladen sind. Die ungewisse Zukunft und die Unsicherheit hängen ursprünglich mit den rund drei Millionen Euro zusammen, die für die drängende Sanierung der etwas mehr als 50 Jahre alten Augustinkirche nötig wären - und die dem Bistum Eichstätt offenbar zu viel waren. Wie schon berichtet, stellte es daraufhin generelle Fragen zur Pfarrei, die in eine pastorale Bedarfsanalyse mündeten. Mit den Zahlen, Daten und Fakten als Basis, die über Monate zusammengetragen wurden und seit April in Eichstätt vorliegen, soll bei der Diözese die Zukunft im Augustinviertel klarer werden - und bald auch geklärt werden.

Aber nicht nur daran hängt es: Denn parallel läuft seit einigen Monaten eine weitere große Diskussion, ob und wie die seit dem Jahr 2002 bestehenden Pfarreienverbunde im Ingolstädter Südviertel neu geordnet werden sollen. Bisher gehören St. Augustin, St. Canisius (Ringsee) und St. Salvator (Unsernherrn) zusammen, sowie Herz Jesu (Haunwöhr) und St. Anton (Münchener Straße). Zuchering ist bekanntlich bereits dem Bistum Augsburg zugeordnet.

Die Erkenntnis aus einigen Gesprächsrunden von Vertretern aus den betroffenen Pfarreien im Süden untereinander und mit Verantwortlichen der Diözese Eichstätt, zuletzt am 15. September, lautet offenkundig: Das hat so keine Zukunft. Zu unterschiedlich seien die pastoralen Gebiete, wenn es um Demografie und Einbindung der Infrastruktur wie Schulen und so weiter gehe. Auch hier steht deshalb wohl bald eine Neustrukturierung an. "In diesem Paket wird sich entscheiden, wie viel Zukunft den einzelnen Gebäuden in unserer Pfarrei beschieden ist", sagt Augustin-Pfarrer Erich Schredl im DK-Gespräch. Also klar gesagt: ob St. Augustin und/oder St. Monika erhalten bleiben - und was gegebenenfalls genau damit passiert.

Seit nun mehreren Monaten wartet die Pfarrei auf ein Urteil aus Eichstätt. "Die Entscheidung wird bei uns herbeigesehnt", sagt Schredl, der aber auch betont, dass seine Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat stets eingebunden waren: "Wir werden alle gehört und ernst genommen." Er freue sich auf den Abschluss - egal wie er nun aussehen mag.

Zuletzt waren viele Gerüchte ins Kraut geschossen. In allen möglichen Situationen seien besorgte Menschen aus der Pfarrei oder auch von ganz woanders auf ihn zugekommen. Mit Worten wie: "Eure Kirche wird ja abgerissen . . ." Schredl versuchte stets zu beruhigen: "Langsam, langsam - noch ist überhaupt nichts entschieden." Doch die Zeit der Ungewissheit endet offenbar. Bis Ende des Monats wird eine Nachricht aus Eichstätt erwartet.