Karlskron
Die Zeit der Teichkläranlagen ist vorbei

Neues Abwasserkonzept für Karlskron vorgestellt - Zehn Kilometer neue Druckleitungen

07.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:25 Uhr

Karlskron - Der Stand des neuen Abwasserkonzepts von Karlskron ist der beherrschende Punkt der letzten Karlskroner Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause gewesen.

Wie berichtet, soll die Kläranlage nach einer Studie aus dem Jahr 2018 zu einer modernen, ökologischen Abwasserbehandlung mit entsprechender Klärschlammverwertung ausgebaut werden. Die Teichkläranlagen in Adelshausen und Pobenhausen werden in diesem Zug zu Pumpwerken umgebaut und das anfallende Abwasser ebenfalls in Karlskron zentral geklärt.

Das überlastete Vakuumnetz im Westen Karlskrons wird durch eine neue Pumpstation am Heuweg optimiert, die ganz im Westen am Ortsrand gebaut wird. Mit Lärm- und Geruchsbelästigungen sei aber nicht zu rechnen, hieß es. Angeschlossen werden bis Ende 2021 auch Straßäcker, Bofzheim, Deubling und Fruchtheim. Das nach der Erschließung von Straßäcker überlastete System soll dadurch stabilisiert werden, so das Ingenieurbüro WipflerPlan.

Geplant ist eine sechs Kilometer lange Druckleitung, die als Erstes gebaut werden muss. Sie führt später einmal teilweise entlang von Feldwegen, Mittelgraben, Schreinergraben und Straße Josephenburg von der Teichkläranlage Pobenhausen nach Karlskron. Eine weitere zwei Kilometer lange Leitung soll die überlastete Teichkläranlage Adelshausen mit Pobenhausen verbinden. Anschlüsse für eine spätere Leitung nach Aschelsried sind berücksichtigt. Insgesamt werden rund zehn Kilometer Druckleitungen verlegt, wobei der Altbestand an Leitungen erhalten bleibt. Da die Förderung für die Modernisierung von Abwasseranlagen um vier Jahre verlängert wurde, steht die Überlegung im Raum, ob der Anschluss von Aschelsried nicht auch gleich ausgeschrieben werden sollte. Dies war zunächst nicht vorgesehen, weil das Wasserrecht dort noch bis 2029 gültig ist.

Dagegen muss die Teichkläranlage Pobenhausen als erste ersetzt werden, da das Wasserrecht ausgelaufen ist. Um den Regenrückhalt zu gewährleisten, wird entweder ein Drittel der Teiche dafür benutzt oder der bestehende Kanal dazu umgebaut. In Adelshausen findet der Stauraumkanal weiter Verwendung. Beide Teichkläranlagen sollen 2022 aufgelassen und das Schmutzwasser dann über die Zentralkläranlage gereinigt werden.

Diese zentrale Kläranlage für ganz Karlskron ist derzeit ungefähr für 4000 Einwohner ausgelegt und soll um 3000 Einwohnerwerte, wie es offiziell heißt, erweitert werden. Wenn dann der neue Teil fertig ist, wird der Altbestand aus dem Jahr 1994 saniert. Ein Ausbau der zentralen Kläranlage ist günstiger als Investitionen in den Ortsteilen. Außerdem kommt eine Klärschlammtrocknung dazu, was die Entsorgungskosten verringert. Grundlagenermittlung und Vorplanung sind fertig, derzeit werden der Baugrund und der Artenschutz untersucht. Laut Zeitplan soll das Vakuumsystem West im kommenden Jahr verwirklicht werden, die neuen Leitungen und die neue Kläranlage dann 2022. Ende 2023 sollen dann die alten Teile saniert werden. Ein Anschluss von Aschelsried erscheint 2025 oder 2026 möglich. Der Bau der Leitungen wird mit 150 Euro je laufendem Meter gefördert, die Kläranlagen selber jedoch nicht.

DK

Bernhard Pehl