Pfaffenhofen - Von einer "explosionsartigen Entwicklung" bei den Corona-Neuinfektionen im Landkreis sprach Landrat Albert Gürtner (kleines Foto) am Freitagvormittag.
Die Inzidenz bewege sich "eher in Richtung 100 als zurück zur 50", meinte er, nachdem sie sich zuletzt innerhalb von sieben Tagen fast verdreifacht habe. Um Mitternacht in der Nacht auf Freitag gab das Robert-Koch-Institut den Wert 68,6 heraus. Das LGL vermeldete später die 8-Uhr-Zahlen - und demnach beträgt die Inzidenz sogar 80,33, was etwa dem oberbayerischen Schnitt entspricht.
Die neuesten Zahlen aus dem Landratsamt folgten wenige Stunden später - und unterstrichen diese Einschätzung. Denn im Landkreis haben sich von Donnerstag auf Freitag 20 neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Somit sind aktuell 122 Bürger mit dem Virus infiziert. Die Gesamtzahl der Fälle wächst auf 685 an, von denen seit Donnerstag 14 weitere Personen (insgesamt 540) als geheilt gelten. Die Zahl der Todesfälle beträgt im Landkreis 23.
521 Kontaktpersonen und Rückkehrer aus Risikogebieten befinden sich derzeit in Quarantäne. An der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen werden acht bestätigte Coronavirus-Patienten behandelt. Bei fünf weiteren Patienten besteht Verdacht auf eine Infektion.
Das Virus macht vor Kleinkindern und Schulklassen keineswegs Halt. So befinden sich aktuell die Mädchen und Buben aus sechs Schulklassen in Quarantäne: vom Wolnzacher Gymnasium, von der Anna-Kittenbacher-Schule, der Berufsschule, der Realschule und vom Gymnasium in Pfaffenhofen sowie ganz aktuell von einer neunten Klasse der Geisenfelder Mittelschule. Zehn Schüler sind dort betroffen - sollten ihre Testergebnisse negativ ausfallen, dürfen sie ab Donnerstag wieder am Unterricht teilnehmen. Corona auch in zwei Kindergärten: Neben St. Johannes Schweitenkirchen hat sich am Donnerstag ein positiver Fall am Manchinger Stieglitznest bestätigt. Eine Erzieherin hat sich angesteckt, für zwölf Kinder ordnete das Gesundheitsamt Quarantäne an.
pat
