Neuburg
Die wollen doch nur spielen

Den Neuburger Verein SpieleND e.V. gibt es schon seit eineinhalb Jahren – Treffen zweimal im Monat

22.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:00 Uhr

Die Auswahl ist groß: Beim Verein SpieleND besitzen einige Mitglieder bis zu 300 verschiedene Brettspiele, andere wiederum hat der Verein selbst über Beiträge finanziert. Im November organisieren die Mitglieder um Vorstand Sascha Hein (zweiter von links), Christoph Münch (l.) und Cornelia Hein (r.) gemeinsam mit Maria Habermeyer (zweite von rechts) vom Spielwarengeschäft einen Spiele-Tag im Bücherturm. - Foto: Belzer

Neuburg (DK) Seit eineinhalb Jahren gibt es ihn, den SpieleND-Verein für Brettspiel-Begeisterte. Mitmachen kann jeder, ums Gewinnen geht’s jedenfalls nicht, immer zweimal im Montag unterm Dach des Juzes.

Neuburg (DK) Monopoly geht gar nicht. Für die Mitglieder des Neuburger Spielevereins SpieleND e.V. sind die Zeiten von Schlossallee, Turmstraße und Nordbahnhof längst passé. Und dennoch: Mit Monopoly fing alles an. Wie wahrscheinlich der Großteil aller Deutschen haben auch Sascha und Cornelia Hein und Christoph Münch als Kinder das überaus populäre Brettspiel gespielt. Mensch ärgere dich nicht, Malefiz, Spiel des Lebens – die Klassiker eben. „Ich habe immer mit meiner Oma gespielt“, erinnert sich Sascha Hein, Erster Vorsitzender des Vereins, den es seit Januar 2014 gibt.

Doch sind es genau diese Klassiker, die den Mitgliedern zu fad geworden sind. „Da ist keine Dynamik, keine Spannung, man gibt sich damit nicht mehr zufrieden“, erklärt Sascha Hein und vergleicht die Situation mit einem Profiradfahrer, der auch nicht mehr auf seinem Kinder-BMX fahren möchte. Die Favoriten der Gruppe heißen heute Small World, Battlestar Galactica oder Terra Mystica. „Ein Spiel muss einfach stimmig sein und nicht vorhersehbar“, findet Cornelia Hein. Der Anspruch des Vereins ist ziemlich hoch geworden, die Mitglieder informieren sich auf Messen über die neuesten Trends der Szene, recherchieren im Internet, welches Spiel wie funktioniert und welche Bewertungen es bekommen hat.

Das Tolle am Spielen sei, dass man richtig in die Welt eintauchen könne, findet Cornelia Hein. „Die Zeit verfliegt, man identifiziert sich richtig mit seinem Charakter oder seiner Armee.“ Der Verein ist 25 Mann stark und trifft sich immer zweimal im Monat, jeden ersten Donnerstag um 19 Uhr und jeden dritten Samstag um 15 Uhr, jeweils im Juze unterm Dach. Vorher haben sich die Freunde immer im Esszimmer bei Sascha Hein zum Spielen verabredet, doch das wurde irgendwann zu klein. Die Gründung eines Vereins ermöglichte es, im Juze unterzukommen. Jedes Mal spielen die Mitglieder ein anderes Spiel, der Fundus ist riesig. Die einzelnen Mitglieder haben teilweise bis zu 300 Brettspiele zu Hause und auch der Verein kauft vom Jahresbeitrag in Höhe von 30 Euro immer mal wieder neue Errungenschaften. Die Entscheidung, welches angeschafft wird, trifft die Gruppe demokratisch. „Ich bin immer der Erklär-Bär“, erzählt Sascha Hein und schmunzelt. „Die Regeln lernt man aber dann am besten beim Spielen selbst.“ Kommen viele Leute zu den Treffen, dann teilt sich die Gruppe auch schon einmal auf und es werden an mehreren Tischen gleichzeitig verschiedene Spiele gespielt.

Doch nicht ausschließlich Brettspiele stehen auf dem Programm, auch Rollenspiele und Table-Top-Spiele sind beliebt. Kurzum: Es ist für jeden etwas dabei. Ob man am Ende gewinnt oder verliert, sei gar nicht so relevant, findet Sascha Hein. „Viel besser ist es, wenn es bis zum Ende spannend bleibt.“ „Ich habe auch ewig nicht gewonnen. Das hält mich aber nicht davon ab, immer wieder zu spielen“, erzählt seine Frau Cornelia.

Wer auch ein großer Brettspiel-Fan ist und Lust darauf hat, in größerer Runde seiner Leidenschaft zu frönen, der ist eingeladen, sich dem Verein anzuschließen. Mal wird ein kurzes 30-Minuten-Spiel gespielt, mal ein „Acht-Stunden-Kracher, bis der Kopf raucht“, sagt Christoph Münch. Im Internet findet man den Verein unter www.spiele-nd.de.

Am 16. November plant die Gruppe gemeinsam mit dem Spielwarenladen Habermeyer eine große Veranstaltung im Bücherturm, „Neuburg spielt“. Dort stellt sich der Verein vor und bietet allen Interessenten an, gemeinsam zu zocken. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt, der Eintritt ist frei.

Sie sind auch Mitglied in einem außergewöhnlichen Verein und möchten ihn im DK vorstellen? Dann melden Sie sich unter redaktion.neuburg@donaukurier.de.