Heideck
Die wertvollen Diamanten von Spezl Ede

KAB zeigt gelungenes Stück über die Irrungen und Wirrungen beim Verkauf des Diebesguts

14.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Die Sammeltassen der Oma kann Polizist Rudolf brauchen. Aber im Schrank sind auch Edes Diamanten versteckt.

Heideck (evs) Steinreich werden: Diese Chance bot sich zwei Männern in einem neuen Stück der Heidecker KAB-Theaterspieler, das jetzt in der Stadthalle zu sehen war.

Knapp ist das Geld in der zweiten Monatshälfte im Haushalt der Familie Steiner. Max (Jürgen Streit) sortiert Rechnungen und Mahnungen nach der Dringlichkeit. Und um zu sparen, hat er zum Essen einen von vier Hasen seines Nachbarn Manfred (Stefan Wiesmüller) entwendet. Seine Frau Elvira (Simone Schwarz) ist unterwegs, um sich Kartoffeln und Gemüse zu leihen. Und das nicht immer bei den gleichen Nachbarn, damit die Ebbe in der Haushaltskasse nicht auffällt. Dann muss es schnell gehen mit dem Kochen, denn der Strom wird abgestellt, weil die Rechnung nicht bezahlt wurde.

Das ist besonders peinlich, weil Max zwei Zimmer an die Feriengäste vermietet hat. Also legen sie in ihrer Not eine Leitung zu Nachbarn Manfred. Der will gleich zum Abendessen bleiben, bei dem es jedoch den bei ihm entwendeten Stallhasen geben soll. Zu den Klößen aber deckt Elvira im Fleischtopf nur einen Plüschhasen samt Soße vom letzten Hasenbraten auf. "Ich koche immer viel Soße zum Hasen und friere welche ein, weil wir das so gerne mögen", erklärte sie schlagfertig dem verdutzten Manfred.

Beim Essen erzählt Manfred, dass Spezl Ede im Gefängnis gestorben sei. Und als die beiden Freunde allein sind, erinnert sich Max an einen Umschlag, den Ede ihm einst nach der Diebestour gegeben hat. Darin entdecken die beiden Freunde einige Diamanten. Und sie sind sich einig, den Frauen davon nichts zu sagen.

Wie sie die Diamanten zu Geld machen können, verrät ihnen ausgerechnet der Dorfpolizist (Wolfgang Holzschuh). Seine Frau (Siglinde Kaiser) beobachtet die Aktionen der Steiners und ihrer Nachbarn jedoch aufmerksam.

Max und Manfred nehmen gut gekleidet ein Festabendessen mit Champagner und Kaviar zu sich, als die Frauen bei Elke in der Scholaprobe sind. Eigentlich wollen sie es so richtig krachen lassen - aber das würde auffallen. Also feiern sie in aller Stille: Der sündhaft teure Kaviar schmeckt nicht, und statt Champagner hätte es auch Billigeres getan. Gut, dass Manfred vorsichtshalber Hausmacherpresssack mitgebracht hat. Originell sind jedenfalls die aus Alteisen zusammengeschweißten Kunstwerke, die bei einer Vernissage verkauft werden sollen, damit man unauffällig zu Geld kommen kann.

Viel Gelächter und Beifall belohnen die KAB-Theaterspieler für ihre vielen Mühen der Vorbereitung und für die überzeugende Aufführung. Wer das Stück selbst sehen möchte, hat am Ostersonntag und am Ostermontag um 18 Uhr die Chance dazu. Karten zum Preis von sieben Euro (Kinder von 7 bis 14 Jahren drei Euro) gibt es an der Abendkasse und bei Wolfgang Holzschuh unter Telefon (0 91 77) 10 16.