Die Wende beim Club

Zuverischt in Nürnberg nach 1:0 gegen Leipzig

19.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Nürnberg (dk) Es sind wichtige drei Punkte, die der 1. FC Nürnberg am Freitagabend gegen RB Leipzig geholt hat. Offensichtlich haben die Franken wieder in die Spur gefunden und verlassen nach dem 1:0 das untere Tabellendrittel. Ismaels Weg, auf die Jungen zu setzen, hat erneut funktioniert.

Nach dem Abpfiff riss Nürnbergs Trainer Valerien Ismael die Fäuste in die Luft. Er brüllte förmlich seine Freude und den Frust der vergangen Wochen hinaus. Das 1:0 gegen die Leipziger ließ wieder etwas Druck aus dem Kessel, der beim 1. FC Nürnberg traditionell mit so vielen Erwartungen gefüllt ist. Seine Entscheidungen der jüngsten Vergangenheit erwiesen sich als richtig.

Denn auch gegen den ehrgeizigen Aufsteiger aus Leipzig baute Trainer Valerien Ismael auf die gleiche Startelf wie gegen den VfL Bochum. Somit blieben Kapitän Jan Polak und Verteidiger Javier Pinola auf der Bank, wieder stand Patrick Rakovsky zwischen den Nürnberger Torpfosten. Goldrichtig war das, denn Rakovsky zeigte gegen die Sachsen eines seiner stärksten und besten Spiele bisher.

„Die Mannschaft hat heute perfekt umgesetzt, was wir von ihr verlangen“, sagte Trainer Ismael im Anschluss sichtlich erleichtert. „Die Jungs haben verstanden, worum es geht.“ Gebetsmühlenartig forderte er immer wieder, dass seine Mannschaft bereit ist, zu laufen und zu kämpfen. Und den Kampfgeist konnte man den Nürnbergern gegen die Sachsen wahrlich nicht absprechen - auch wenn es in der ersten Halbzeit nicht danach aussah, dass die Franken tatsächlich noch den Ball hinter die gegnerische Torlinie bekämen. Der Club wollte zwar, konnte aber nicht: Nach einigen schönen Kombinationen im Mittelfeld war für die Franken stets am Strafraum der Leipziger Schluss. Stürmer Jakub Sylvestr wusste nicht so recht, was er mit dem Ball anstellen sollte. So blieb es größtenteils bei einem Geplänkel der beiden Mannschaften im Mittelfeld. Zwingende Gelegenheiten waren Mangelware.

20 Minuten vor Schluss wachten und drehten dann die Franken so richtig auf. Nach zwei knappen Torchancen belohnte Alessandro Schöpf (74.) das stete Bemühen seiner Mannschaft. Wieder war es eine ansehnliche Doppelpasskombination, die Schöpfs Tor vorausging. „Es war, wie wir es vor dem Spiel vermutet haben: Wir konnten gegen Leipzig nur über das Kämpferische siegen“, resümierte Torwart Rakovsky. „Die Mannschaft hat sich reingehauen und am Ende dafür belohnt.“ Die Einstellung der Nürnberger Spieler hat gestimmt, spielerisch bleibt den Franken noch Luft nach oben. Zu viele Ballverluste brachten den Club unnötig in Bedrängnis. Für Ismael ist das ein weiterer Entwicklungsschritt seines Teams: „Die Sicherheit im Spiel kommt, wenn wir Punkte holen“, glaubt er. „Die Mannschaft kommt auf jeden Fall langsam in den Rhythmus.“ In Nürnberg wächst derweil die Zuversicht, dass sich wirklich eine neue Mannschaft gefunden hat.