Die Welt in 80 Tagen

08.05.2007 | Stand 03.12.2020, 6:47 Uhr

Schrobenhausen (sdm) Etwas ganz Besonderes haben sich die Theatermacher der Volksbühne für die Premiere von "In 80 Tagen um die Welt" – aufgeführt von der Jugendtheatergruppe – einfallen lassen. Damit nicht mit jedem Szenenwechsel die Kulisse gewechselt werden muss, wurde mit Unterstützung von Konrad Leufer auf der Bühne des Pfarrsaals St. Jakob eine Leinwand installiert, auf die Bilder projiziert wurden.

Inklusive weniger Requisiten, die schnell ausgetauscht waren, haben die Akteure die Besucher in ein fulminantes Feuerwerk mit Impressionen aus aller Welt sowie der dazu passenden Musik entführt. Egal ob Big Ben in London, die Pyramiden von Suez, der Dschungel in Indien, der ferne Osten in Yokohama und Shanghai oder der Wilde Westen in den Vereinigten Staaten, beim Zuschauer regte sich mittels der eindrucksvollen Kulissen spürbares Fernweh. Auch die Lichteffekte, perfekt von Tobias Brassler und Tobias Behrendt in Szene gesetzt, sorgten für eine angenehme Stimmung auf der Bühne.

Lampenfieber war den jugendlichen Schauspielern im Alter von zwölf bis 18 Jahren kaum anzumerken, im Gegenteil, sie spielten bereits wie alte Hasen. Weder die Darstellung der versnobten englischen Society, der französische Akzent noch der häufige Rollen- und Kostümwechsel bereiteten Probleme, sodass ein reibungsloser Ablauf des Stückes garantiert war.

Bereits in der Pause zeigte sich, dass die jungen Akteure ihr Handwerk verstehen und die Zuschauer in ihren Bann geraten sind, denn alle waren hellauf begeistert ob deren Leistung. "Die Kinder und Jugendlichen nehmen ihre Rollen sehr ernst, obwohl sie auch sonst noch vielen Verpflichtungen nachgehen," berichtete Martha Pelikan, die zusammen mit Gabi Kühr das Stück s eit mehreren Wochen mit der Jugendgruppe einstudiert hat. Der Enthusiasmus der jungen Laienschauspieler sprang von der ersten Minute an auf das Publikum über, das die Leistungen mit nicht enden wollendem Beifall honorierte.

Zuvor schloss der Exzentriker und reiche englische Gentleman Phileas Fogg (Lea Stemmer) mit Mitgliedern seines Whistclubs eine folgenschwere Wette ab: Er möchte in 80 Tagen die Welt umrunden und setzt dabei sein ganzes Vermögen auf‘s Spiel. Zusammen mit seinem französischen Diener Passepartout (Laura Wiedmann), verfolgt vom übereifrigen Geheimagenten Mister Fix (Sophie Orthuber) und begleitet von der jungen Witwe Aouda (Franziska Wintermayr), erlebt er ein turbulentes Abenteuer nach dem anderen. Aber auch Patrizia Schultes als Lady und Butler, Ludwig Trompler als Bankdirektor, Elefantenführer und Konsul, Stefan Knödler (Dieb, Sherlock Holmes und Kapitän) und nicht zuletzt Bastian Stemmer als Zeitungsjunge schlüpften begeistert in ihre Rollen. Ob Foggs Vorhaben gelingt, bleibt offen.

Weitere Vorstellungen von "In 80 Tagen um die Welt" stehen am Freitag, 18. Mai, Sonntag, 20. Mai, Freitag, 25. Mai, und am Samstag, 26. Mai, jeweils um 18 Uhr im Pfarrsaal St. Jakob auf dem Programm.