Beilngries
Die Volksfest-Entscheidung ist gefallen

Absage beschlossene Sache: Das Volksfest kann zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden - Kleine Alternative wird geprüft

24.06.2021 | Stand 28.06.2021, 3:34 Uhr
Bis auf den letzten Platz gefüllt, so haben die Beilngrieser ihr Festzelt am liebsten. Bis das wieder möglich ist, wird es aber noch mehr als ein Jahr dauern. Der Stadtrat hat am Mittwochabend beschlossen, das Volksfest 2021 abzusagen. −Foto: Rieger (Archiv)

Beilngries - Allzu groß dürfte die Hoffnung selbst bei den eingefleischten Volksfest-Anhängern nicht mehr gewesen sein. Und seit Mittwochabend steht nun auch offiziell fest: Es wird zum zweiten Mal in Folge kein Beilngrieser Volksfest geben. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen.

Eigentlich hätte die Traditions-Veranstaltung vom 3. bis zum 12. September über die Bühne gehen sollen. Im Nachgang zu einer Festausschusssitzung hatte Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) im Gespräch mit unserer Zeitung aber dann vor einigen Wochen schon mitgeteilt, dass ein Volksfest im klassischen Sinne auch heuer nicht umsetzbar sein dürfte - wenngleich die Entscheidung letztlich der Stadtrat zu fällen habe. Genau das wurde nun am Mittwoch vollzogen.

Schloderer zeigte dabei auf, dass eine Absage im Grunde alternativlos sei. Es habe zwar jüngst umfassende Lockerungen bei den Corona-Regeln gegeben, Kultur-Veranstaltungen unter freiem Himmel seien mit einem Hygienekonzept und festen Sitzplätzen beispielsweise wieder für 500 Besucher einschließlich Geimpfter und Genesener erlaubt - von den Dimensionen eines Volksfestes, das noch dazu nicht als Kultur-Veranstaltung, sondern als Markt mit Volksfestcharakter gewertet werde, sei man hier aber noch weit entfernt, betonte Schloderer. "Da bräuchten wir momentan überhaupt keine Anfrage stellen." Freilich hoffe man in den kommenden Wochen und Monaten auf weitere Lockerungen - Garantien und Planungssicherheit gebe es diesbezüglich aber nicht, so der Bürgermeister. "Und die erfahrenen Stadträte wissen: Ein Volksfest lässt sich nicht innerhalb von drei Monaten organisieren." Andere Herbst-Volksfeste seien ebenfalls schon abgesagt worden - und für Beilngries müsse man genauso verfahren, weitere Planungen oder gar Vertragsabschlüsse ohne belastbare Prognosen seien nicht sinnvoll. Der Stadtrat stimmte geschlossen für eine Absage, inklusive der Regelung, dass Brauerei und Schausteller kein Platzgeld zu entrichten haben. Und auch der Termin für das Volksfest im Jahr 2022 wurde bereits beschlossen. Vom 2. bis 11. September sollen dann endlich wieder die Maßkrüge klirren.

Wie Schloderer ebenfalls wissen ließ, prüft die Verwaltung derzeit noch, ob - und falls ja, in welcher Form - in diesem Jahr eine kleinere "Ersatzveranstaltung" möglich sein könnte. Man führe allgemein Gespräche, unter anderem mit örtlichen Gastronomen, wie der Sommer angesichts der jüngsten Corona-Lockerungen gestaltet werden könnte. Klar sei aber, dass es sich nur um Veranstaltungen handeln könne, die wenig Vorlauf brauchen und bei denen kein großes Risiko einer Absage besteht. Sobald hier etwas spruchreif sei, werde man die Planungen vorstellen, so Schloderer.

An dieser Stelle hakte der Dritte Bürgermeister Christian Gerner (CSU) ein. Dass ein Volksfest in gewohnter Form in diesem Jahr nicht darstellbar sei, stehe außer Frage. Allerdings gebe es eben doch den nachvollziehbaren Wunsch vieler Bürger, dass angesichts massiv gesunkener Inzidenzwerte auch einmal wieder Feste stattfinden müssten. Gerner bat darum, dass die Verwaltung weiterhin prüfen und auch Gespräche mit der Brauerei führen soll, inwiefern eine Veranstaltung "in abgeschwächter Form" auf dem Volksfestplatz möglich sein könnte. Denn: "Wenn's Beilngries nicht kann, wer dann?"

rgf