Nürnberg
Die Verpackung macht’s

Auf der "FachPack" in Nürnberg werden Neuheiten aus Pappe, Karton und Folie gezeigt

24.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:38 Uhr

Nürnberg (DK) So ist die Tasse Kaffee am Morgen in Sekundenschnelle gemacht: Das Pulver liegt bereits portionsweise in Folie verpackt im Becher. Jetzt muss nur noch heißes Wasser dazu, die Folie löst sich auf und der Muntermacher ist fertig.

Diese Idee präsentiert eine niederländische Firma derzeit auf der Verpackungsmesse „FachPack“ in Nürnberg. Noch bis morgen zeigen rund 1440 Aussteller dort Neues rund um das Thema Verpackung, Technik, Veredlung und Logistik.

Nahezu alles, was produziert wird, wird auch verpackt – und zwar zu 41 Prozent in Kunststoff, zu 32 Prozent in Pappe, Papier und Karton, zu 14 Prozent in Metall, zu sieben Prozent in Glas und zu sechs Prozent in Holz.

Nach Angaben des Gemeinschaftsausschusses Deutscher Verpackungshersteller (GADV) hatten die Firmen im Jahr 2012 einen Umsatzrückgang um 1,1 Prozent auf 31,8 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Mengenbezogen musste die Branche sogar ein Minus von 2,4 Prozent auf 19,4 Milliarden Tonnen Verpackungsmaterial verkraften, berichtete der Verband am Rande der Messe.

Zu spüren bekommen hat das auch Björn Schumacher, Geschäftsführer der Schumacher Packaging GmbH aus der Nähe von Coburg. Einer der größten Produzenten von Wellpappe in Europa sieht aber seit Mitte des Jahres wieder ein Anziehen der Aufträge. „Die Konjunktur nimmt Fahrt auf“, sagt er und ist sehr dankbar für den boomenden Onlinehandel, denn viele Produktionsstandorte – egal ob für Fernseher, Schuhe, Textilien oder Porzellan – sind in den vergangenen Jahren in Deutschland weggefallen und damit natürlich die Nachfrage nach Verpackungen. „Glücklicherweise ist der Onlinehandel in diese Lücke gestoßen.“

Und auch deswegen muss sich die Branche laufend weiterentwickeln. „Wir haben zum Beispiel für einen großen Onlinehändler eine Maschine für Folienverpackungen gebaut, mit der sich verschieden große Produkte im Wechsel verpacken lassen“, sagt Dietmar Brunner, Geschäftsführer von BVM Brunner. Denn gerade bei großen Onlinehändlern werden viele Produkte mehrfach hin- und hergeschickt.

Ein weiteres wichtiges Thema der Messe ist die Reduzierung der Verpackung. „Die Branche ist auf Minimierung aus“, erzählt Rüdiger Nagel, Berater der NürnbergMesse. Die Verpackung soll leichter und kleiner werden. „Viele Firmen setzen zudem auf Recyclate, also auf Restmaterial aus den gelben Tonnen“, sagt Nagel. So sind zum Beispiel Spülmittel- oder Getränkeflaschen bereits zwischen 25 und 65 Prozent aus Restmaterial hergestellt.

Der Wert, der in Verpackungen gesteckt wird, ist gar nicht so gering. „Im Jahr 2011 waren es pro Kopf in Westeuropa 352 Euro“, sagt Nagel.