Die vergessenen Böden

Ein Kommentar von Christian Tamm

04.12.2019 | Stand 02.12.2020, 12:27 Uhr

Der heutige Weltbodentag wird nicht gerade mit großem Pomp begangen.

Viele werden vielleicht noch nie davon gehört haben. Schade eigentlich. Denn wie wichtig gesunde Böden für die Menschheit und die Umwelt sind, sollte jedem bewusst sein. Was unter unseren Füßen los ist, hat am Ende Auswirkungen auf unser Leben.

Während der Schutz von Luft und Wasser für die meisten von hoher Priorität ist, werden die Böden gerne vergessen. Kein Wunder: Weder er noch das, was in ihm kreucht und fleucht, ist niedlich. Zudem könnte man glauben, Boden und wertvolle Erde - allen voran Humus - seien unendlich vorhanden. Und für manchen handelt es sich schlicht um Dreck. Genau so behandeln wir unsere Acker- oder Waldböden teilweise auch. Ob Salze, Chemikalien, Giftstoffe oder massive Bearbeitung mit schwerem Gerät - all das kann kaputte, ausgelaugte Böden zur Folge haben.

Hier muss ein neues Verständnis Einzug halten. Denn viele Böden und ihre wichtigen Funktionen sind in Folge der Nutzung durch den Menschen - sei es die Versiegelung in der Stadt oder die Bewirtschaftung auf dem Land - bedroht. Sie sind einzigartige Ökosysteme, die Lebensraum für massenhaft Organismen bieten, und als Filter sogar maßgeblich für die Qualität unseres Wasser verantwortlich sind. Und nicht zuletzt sind saubere und gesunde Böden die entscheidende Grundlage für ertragreiche Ernten guter Lebensmittel.