Pfaffenhofen
Die Stunden der Wahrheit

04.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:17 Uhr

Mit kämpferischem Einsatz will der EC Pfaffenhofen (im Bild Elvis Beslagic) heute im Heimspiel gegen den EHC Waldkrainburg den Einzug in die Zwischenrunde perfekt machen. - Foto: Braun

Pfaffenhofen (oex) Hochspannung in der Eishockey-Bayernliga. Der EC Pfaffenhofen braucht aus den beiden noch ausstehenden Hauptrundenspielen gegen den EHC Waldkraiburg (heute, 20 Uhr) und beim VER Sleb (Sonntag, 18 Uhr) zwei Punkte, um den Einzug in die Zwischenrunde perfekt zu machen.

Bisher haben dort ihren Platz nur Selb und Miesbach sicher, während für die restlichen sechs Plätze noch sieben Teams in Frage kommen. Bayreuth, Erding, Sonthofen, Schweinfurt, Peißenberg und Regensburg sind neben dem ECP die Kandidaten, die sich noch ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Nur Regensburg kann es dabei nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, während es alle anderen Teams selbst in der Hand haben. Der ECP braucht dazu mindestens zwei Punkte aus den Partien am heutigen Freitag zu Hause gegen den EHC Waldkraiburg und am Sonntag beim Tabellenführer VER Selb.

Dass die IceHogs überhaupt noch einmal zittern müssen, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Schon in den letzten beiden Heimspielen hätten sie den Sack zumachen können, doch sowohl gegen Sonthofen als auch Bayreuth setzte es verdiente Niederlagen.

"Wir haben uns wohl schon zu sicher in den Play-offs gesehen, haben die Spiele zu locker genommen," übt deshalb auch Elvis Beslagic stellvertretend für die ganze Mannschaft Selbstkritik. Ins gleiche Horn stößt auch Bernhard Nüsse. "Die Mannschaft wähnte sich vielleicht zu früh zu sicher am Ziel," so der Abteilungsleiter, der sich aber auch sicher ist, dass sein Team in die Zwischenrunde einziehen wird: "Unsere Spieler sind erfahren genug, um zu wissen, was zu tun ist" Dazu muss allerdings heute die Hürde Waldkraiburg genommen werden, denn dem Druck des möglichen Gewinnenmüssens in Selb möchte sich im Lager des ECP natürlich niemand aussetzen.

Mit den Löwen kommt heute der Finalgegner der IceHogs von 2008 an die Ilm, der nach der errungenen Meisterschaft allerdings nicht mehr an die damaligen Erfolge anknüpfen konnte und heuer bereits zum zweiten Mal in Folge die Zwischenrunde verpasst hat. Und dies trotz eines durchaus namhaft besetzten Kaders. Zwar ließ die Mannschaft immer wieder mal aufblitzen, zu was sie eigentlich fähig wäre, was auch die IceHogs bei ihrer 1:8-Niederlage im Hinspiel schmerzlich zu spüren bekamen, doch insgesamt agierten die Löwen einfach nicht konstant genug, um sich in der oberen Tabellehälfte etablieren zu können.

Die Stärken der Gäste liegen sicherlich in der Offensive. Spieler wie Ex-Profi Eric Dylla, Markus Schütz, Martin Führmann oder der langjährige Pfaffenhofener Philipp Spindler sind jederzeit in der Lage, eine Partie im Alleingang zu entscheiden. Problemzone ist eher die Abwehr, was letztendlich auch zum Aus von Roman Mucha geführt hat. Der frühere ECP-Spielertrainer musste seinen Platz Anfang Januar für den Slowenen Jan Loboda räumen. Jedenfalls können die Gäste ohne Druck in Pfaffenhofen aufspielen und werden es allein schon deshalb den IceHogs nicht leicht machen, die noch nötigen Punkte einzufahren.

Nicht einfacher dürfte die Aufgabe in Selb sein. Auch der Tabellenführer ließ zuletzt etwas die Konzentration vermissen und handelte sich zwei Niederlagen ein, wobei vor allem die Derbyschlappe gegen Bayreuth besonders schmerzlich war. Nun will das Team rechtzeitig vor Beginn der Zwischenrunde wieder den Weg zurück in die Erfolgsspur finden – am besten mit einem Heimsieg im letzten Vorrundenspiel gegen die IceHogs.

Diese Partie wird vor allem für einen Pfaffenhofener ein besonderes Erlebnis werden. Elvis Beslagic trug von 2001 bis 2003 das Selber Trikot, wurde dort schnell zum Publikumsliebling und ist auch heute noch bei den Selber Fans sehr beliebt. Einen kleinen persönlichen Erfolg konnte der Verteidiger diese Woche bereits feiern. Vom Internetportal www.bayernhockey.com wurde er zum Spieler des Monats Januar gewählt und damit zum Nachfolger von David Vokaty, dem diese Ehre im Dezember zuteil wurde.