Augsburg
Die Statistik spricht gegen den FCA

Für die Augsburger gab es in 13 Duellen gegen Leverkusen noch keinen Sieg Heute soll er gelingen, vielleicht mit dem 50 000. Bundesliga-Tor

16.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Augsburg (DK) Ganz Fußball-Deutschland wartet auf das 50 000. Bundesliga-Tor und ein Augsburger könnte es heute Abend schießen. Gleich mehrere Statistiken sprechen vor dem Heimspiel (20.30 Uhr) gegen Leverkusen allerdings gegen den FCA.

Mit Statistiken vor einem Spiel ist es ja meist so eine Sache. Meinen es die Zahlen gut mit einem Verein, warnt ein Trainer stets davor, sich darauf zu verlassen. Im umgekehrten Fall lässt sich (zumindest offiziell) kaum jemand von einer schlechten Prognose beunruhigen. Manuel Baum, der Augsburger Trainer, ist da keine Ausnahme. "Ich gebe im Vorfeld nichts auf Statistiken", sagt er. Ganz ausblenden kann auch Baum die Zahlen, die sich um das Heimspiel gegen Leverkusen drehen, nicht.

Gesucht wird der Schütze des 50 000. Bundesliga-Treffers. Und rein statistisch gesehen hat ein Leverkusener die besseren Chancen, Geschichte zu schreiben. 31 Tore hat Bayer in dieser Saison erzielt, der FCA nur 18. Findige Zahlenfreunde haben in dieser Woche außerdem Leverkusens Stürmer Chicharito als Torschützen in der ersten Halbzeit errechnet. Baum versichert (wen wundert's), dass ihn solche Spielereien nicht interessieren. "Ich setze unsere Mannschaft dagegen", sagt er. "Wir werden alles dafür tun, damit Leverkusen kein Tor erzielt und wir selbst mindestens eines."

Auf diese Weise könnten die Augsburger noch ein paar weitere Statistiken, die gegen sie sprechen, widerlegen. Die schlagkräftigste davon: Noch nie konnte der FCA ein Pflichtspiel gegen Leverkusen gewinnen. Bei 13 Versuchen in Bundesliga und DFB-Pokal sprangen lediglich vier Unentschieden heraus. Ähnlich schlecht ist die Augsburger Ausbeute an einem Freitagabend: Seit dem 5. Oktober, einem 3:1-Sieg gegen Werder Bremen (damals noch unter Jos Luhukay), holten die Schwaben in elf sieglosen Flutlichtpartien zum Spieltagsauftakt nur drei Punkte. Nicht nur aufgrund dieser Serien sieht Baum seine Mannschaft "vor Leverkusen gewarnt". Der Gegner, der heute Abend in die WWK-Arena kommt, sei schließlich trotz des enttäuschenden neunten Platzes "eine der besten Mannschaften Deutschlands".

Baum begrüßt es deshalb umso mehr, dass ihm vor dem Heimspiel wieder eine Reihe von Alternativen zur Verfügung steht. Ja-Cheol Koo etwa kehrte in dieser Woche, nach einer Bänderverletzung im Sprunggelenk, viel früher als erwartet auf den Trainingsplatz zurück. Auch Jan Moravek und der schon in Mainz eingesetzte Daniel Baier sind inzwischen wieder voll belastbar. "Wir haben wieder eine große Auswahl, und es wird spannend sein, die richtige Zusammenstellung für das Spiel zu treffen", sagt Baum. Auch Torhüter Marwin Hitz steht nach seinem Zusammenprall mit Mainz' Stürmer John Cordoba ohne Einschränkung zur Verfügung. Sorgen macht derzeit nur noch der ehemalige Leverkusener Kostantinos Stafylidis, den ein Magen-Darm-Infekt plagt.

Für Stafylidis' Ex-Team und seinen (damals wie heute) in der Kritik stehenden Trainer Roger Schmidt waren die vergangenen Auswärtsspiele in Augsburg übrigens meist eine Wende zum Guten. Nachdem Bayer im März 2016 aus einem 0:3-Rückstand noch ein 3:3 gemacht hatte, gewann es anschließend sieben Spiele in Serie. Dem 2:2 im Februar 2015 folgten sogar acht Siege. Damals erzielte Marwin Hitz in der Nachspielzeit den Ausgleich für den FCA. Dass ein Torhüter trifft, wäre heute Abend nun statistisch höchst unwahrscheinlich, doch Mittelfeldspieler Dominik Kohr betont: "Von mir aus kann auch Marwin das 50 000. Tor schießen. Solange wir gewinnen, ist das völlig egal."