Ingolstadt
Die Stars von morgen bevölkern Györ

Ingolstadts ungarische Partnerstadt ist Schauplatz des Europäischen Olympischen Jugendfestivals

17.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr
Das kleine Olympische Feuer wanderte per Staffellauf durch ganz Ungarn und kam vergangene Woche mit Maskottchen „Hugoo“ ins Audi-Werk von Györ. Werkleiter Peter Kössler (3. v. l.) durfte Hand anlegen. Der Autobauer unterstützt das Festival als Sponsor und mit einer Fahrzeugflotte. −Foto: Péter O. Jakócs

Ingolstadt/Györ (DK) Der olympische Geist hat in Ingolstadts ungarischer Partnerstadt Györ Einzug gehalten. Dort findet ab dem Wochenende das European Youth Olympic Festival mit mehr als 3500 Athleten und Offiziellen aus 50 Nationen statt. Seit 2011 fiebert die Stadt dem Großereignis entgegen.

Für die Zeremonie in Rom hatte sich Zsolt Borkai gleich allergrößte sportliche Prominenz seines Heimatlandes an die Seite geholt. Unter anderem Krisztián Pars und Krisztián Berki, ihres Zeichens Olympiasieger im Hammerwerfen und Turnen in London 2012, übernahmen mit dem Györer Oberbürgermeister das kleine Olympische Feuer in der italienischen Hauptstadt. Wobei Borkai eigentlich als sportlicher Botschafter genügen sollte. Denn der Rathauschef in Ingolstadts Partnerstadt hat selbst bereits olympisches Turngold geholt, damals 1988 in Seoul. Kein Wunder also, dass der Sport eine große Rolle in Györ spielt. In der kommenden Woche überstrahlt er dort sogar alles andere. Am Sonntagabend wird das European Youth Olympic Festival (EYOF), bei dem sich Nachwuchsathleten zwischen 13 und 17 Jahren aus ganz Europa in zehn Sportarten messen, mit einer großen Zeremonie im örtlichen Fußballstadion eröffnet. Höhepunkt ist die Entzündung der EYOF-Flamme mit jener brennenden Fackel, die Borkai und seine Unterstützer Ende Mai im Flugzeug aus Rom zum vielen Audianern bestens bekannten Flughafen Györ-Pér transportiert hatten. Seitdem tourte das Feuer in einem Staffellauf durchs gesamte Land, seit Anfang Juli wird die Fackel durch Györ getragen. Anfang vergangener Woche kam sie mit dem Staffeltross und Maskottchen „Hugoo“ (ein Hahn) ins Audi-Werk im Nordosten der Stadt, wo auch Werkleiter (und gleichzeitig Audi-Hungaria-Chef) Peter Kössler aus Ingolstadt Hand anlegen durfte. Der Autobauer unterstützt das EYOF-Festival an seinem stetig wachsenden Produktionsstandort. „Unser Unternehmen steht voller Stolz an der Seite des Europäischen Olympischen Jugendfestivals, schließlich nehmen wir im Zeichen unseres gesellschaftlichen Engagements aktiv am Kultur- und Sportleben der Stadt Györ teil“, sagte Kössler bei dem Termin. Er übergab dabei auch offiziell 75 Fahrzeuge an OB Borkai, der Vorsitzender des Organisationskomitees ist. Audi stellt damit die offizielle Fahrzeugflotte des Großereignisses, dem Györ seit der Vergabe der Spiele 2011 entgegenfiebert.

An sechs Tagen fallen 130 Medaillenentscheidungen in Basketball, Handball, Judo, Kanu, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen, Tennis, Turnen und Volleyball. Die Handballer spielen übrigens in der Audi Arena Györ, wo sonst die vom Autobauer ebenfalls unterstützen Györer Handball-Frauen (sogar mit den Vier Ringen auf der Brust) um Champions-League-Titel kämpfen.

Deutschland reist mit 96 jungen Sportlern an. Darunter sind aus der Region Ingolstadt die Turnerin Leonie Papke aus Gerolfing, die für den TSV Jetzendorf aktiv ist, und Radsportler Henri Uhlig (RSC Kelheim). „Die EYOF-Teilnahme soll für unsere Nachwuchsathletinnen und -athleten ein Motivationsschub sein und den Traum wecken, auch einmal bei Olympischen Spielen zu starten“, sagt Sabine Krapf, Chefin de Mission der deutschen Mannschaft. „Vor allem das Zusammenleben im Olympischen Dorf mit Teilnehmern aus 50 anderen europäischen Ländern wird für viele ein Highlight und unvergessliches Erlebnis werden.“ Die Unterkünfte für die jungen Sportler sollen danach übrigens dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung. Denn in Györ herrscht wegen des wirtschaftlichen Erfolgs ein hoher Druck auf dem Wohnungsmarkt. Doch für eine Woche lebt hier der olympische Geist.