Schrobenhausen
Die Stahltreppe fehlt noch

Brandschutzsanierung im Pflegschloss liegt laut Bauamt im Plan - Hundertwasser-Werkschau zum Auftakt

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

−Foto: Spindler, Jürgen, Schrobenhause

Schrobenhausen (SZ) Später als ursprünglich geplant hat die Brandschutzsanierung des Pflegschlosses in Schrobenhausen begonnen, dafür soll sie aber pünktlich fertig werden. Anfang April, so Hermann Bachhuber vom Stadtbauamt, werden die Arbeiten beendet sein.

An einigen Stellen im Pflegschloss sind die Maler schon dabei, die Wände mit frischer weißer Farbe zu versehen. In anderen Räumen beschäftigen sich die Elektriker damit, die neuen Fluchtwegschilder und die Beleuchtungen für den Notfall anzubringen. Etlichen Türdurchbrüchen fehlen noch die Rahmen und die dazu passenden Türen, wie Hermann Bachhuber beim Rundgang über die Baustelle erklärt. In die noch offenen Durchbrüche sollen neue Brandschutztüren eingebaut werden.

Auch das neue Betongehäuse im Pflegschlossgarten soll laut Bachhuber noch mit einem stählernen Innenleben versehen werden. Die Brandschutztreppe sei in Auftrag gegeben und werde derzeit vom Hersteller produziert. Wenn die Treppe rechtzeitig angeliefert wird, soll sie in den Betonbau an der Rückseite des Pflegschlosses eingelassen werden.

Vorbereitet soll dafür bis dahin schon alles sein. Im Altbau des städtischen Museums sind bereits im Ober- und Dachgeschoss die Türen, die den Weg auf die neue Rettungstreppe freihalten sollen, installiert. Das Treppenhaus im Altbau müsse noch ertüchtigt werden, sagt Bachhuber. Nur die Brandschutztüren müssen noch eingebaut werden.

Wenn es keine Überraschungen gibt, sollen die Bauarbeiten termingerecht bis Anfang April abgeschlossen werden. Bachhuber ist zuversichtlich, dass das Projekt weiterhin rund laufe. Auch, was das Budget angeht, ist sich Bachhuber sicher, dass die festgesetzten 480 000 Euro für die Brandschutzsanierung ausreichen werden.

Eigentlich hätten die Arbeiten schon im vergangenen Herbst beendet sein sollen. So war es in den ursprünglichen Plänen mal vorgesehen. Doch die Ausschreibungen für die Arbeiten lieferten derart hohe Ergebnisse, dass die Stadträte im vergangenen Jahr die Notbremse zogen (wir berichteten) und die Gewerke neu kalkulierten und ausschrieben. Die Folge: Die Sanierung des Pflegschlosses konnte erst im Herbst beginnen.

Verzögerungen könne sich das Bauamt nicht leisten, daran lässt Museumschefin Claudia Freitag-Mair keinen Zweifel aufkommen: "Am 23. April steht der Transporter mit den Hundertwasser-Objekten vor der Tür." Denn am 28. April möchte Freitag-Mair mit der ersten Sonderausstellung in diesem Jahr im frisch sanierten Pflegschloss starten.

Und nicht nur das. Freitag-Mair möchte auch ein neues Konzept im Pflegschloss umsetzen. Neben den Sonderausstellungen, die vor allem zahlreiche Besucher ins Pflegschloss locken sollen, möchte sie das Spargelmuseum in dem Haus unterbringen. Dazu sollen noch einige Exponate der stadthistorischen Sammlung kommen. Der ehemalige Amtsturm, in dem derzeit noch das Spargelmuseum untergebracht ist, könnte entweder für pädagogische Projekte genutzt werden oder ein Café beherbergen. Für die detaillierte Umsetzung dieser Gedanken müsse aber noch ein detailliertes Konzept ausgearbeitet werden.

Das allerdings hängt vom Ausgang der Haushaltsberatungen ab, die am kommenden Dienstag im Finanzausschuss der Stadt beginnen. Freitag-Mair hat nach eigenen Angaben für die nächsten drei Jahre eine Summe von insgesamt einer Millionen Euro beantragt, um ein Konzept erstellen zu lassen und es in den nächsten drei Jahren in die Tat umzusetzen.

"Wir haben ausgeräumt, und das war auch gut so", sagt Freitag-Mair rückblickend auf den Beginn der Sanierungsarbeiten. Nach 15 Jahren sei eine Neuausrichtung einfach fällig, so wie in zahllosen anderen Museen auch. Die Gelegenheit jetzt sei einfach günstig, denn selbst, wenn die bisherigen Sammlungen wieder ins Haus einzögen, müsse die Stadt dafür Geld in die Hand nehmen. Dann könne auch gleich eine zeitgerechtere Präsentation der Inhalte erfolgen, ist sich Freitag-Mair sicher. So ließen sich dann auch wieder viel Menschen ins Museum locken.

Einen Beitrag dazu sollen die Ausstellungen leisten. Den Anfang machen Original-Grafiken, Schriften und Objekte des bekannten österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser im April. Ab September wird der bekannte Mannheimer Fotograf Horst Hamann - er erreichte weltweites Aufsehen mit seiner Serie "New York Vertical" - Fotos aus der neuen Partnerstadt Schwetzingen präsentieren. Zur gleichen Zeit wird seine Frau, die Schauspielerin und Malerin Marie Préaud, ihre Spargelbilder zeigen.